Nothoscordum gracile (Aiton) Stearn
synonym:
Allium album Santi
Allium fragrans Vent.
Allium gracile Aiton
Allium hyemale Raf.
Allium inodorum Aiton
Allium neapolitanum Cirillo
Geboscon fragrans (Vent.) House
Geboscon inodorum (Aiton) Thell.
Hesperocles fragrans (Vent.) Salisb.
Maligia gracilis (Aiton) Raf.
Milla macrostemon (Kunth) Baker
Nothoscordum castilloi T. M. Howard
Nothoscordum fragrans (Vent.) Kunth
Nothoscordum inodorum (Aiton) G. Nicholson
Nothoscordum macrostemon Kunth
Sowerbaea americana Spreng. ex Baker
Chilenischer Duft-Lauch, Amaryllidaceae - Amaryllisgewächse
Nordsommerblüher, VII–VIII, 10–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Chilenische Duft-Lauch stammt aus dem mittel- bis südamerikanischen Raum (Chile bis Mexiko), mit Hauptverbreitungsgebiet in den Anden, wo die Pflanzen in Felshabitaten, Wiesen, lichten Wäldern bis auf 1.460 m über Meereshöhe wachsen. In vielen wärmeren Regionen der Welt ist die Art eingebürgert.
Die Pflanzen haben eine eiförmige, etwa 1,5 cm im Durchmesser große Zwiebel mit bis zu 20 Tochterzwiebeln. Die 2–9 Laubblätter sind grundständig, linealisch, 20–50 cm lang, 4–12 mm breit und kahl, ohne typischen Lauchgeruch. Die 1–2 Stängel sind stielrund, 30–60 cm lang und 2–3 mm breit. Der Blütenstand ist eine mehr oder weniger aufrechte, asymmetrische, bis 5 cm im Durchmesser große Scheindolde mit 10–20 glockenförmigen Blüten. Die Einzelblüten sind duftend, weiß und haben länglich-lanzettliche, 9–15 mm lange, 4 mm breit Perigone mit 1 rosafarbenen Mittelstreifen. Die Blütenstiele sind deutlich unterschiedlich 2-6 cm lang. Die 2 persistierenden Tragblätter sind 1,2–2 cm lang und 5–8 mm breit. Später bilden sich verkehrt eiförmige, etwa 6–7 mm lange Kapseln mit etwa 8–12 Samen je Fach. Es fehlen Brutzwiebeln (Bulbillen).
Die Gattung Nothoscordum Kunth unterscheidet sich von Allium L. durch den fehlenden Lauchgeruch.
Der Gattungsname Nothoscordum stamm von lat. "nothus" (= unecht, Bastard) und gr. "skordon" (Knoblauch), nach der Ähnlichkeit mit Allium sativum L., jedoch ohne typischem Knoblauch-Geruch. Das Art-Epitheton gracile stammt von lat. "gracilis" (= schlank) und beschreibt die schlanke Wuchsform.
Nothoscordum gracile wird nur gelegentlich als Gartenpflanze angebaut. Interessant dürfte jedoch sein, dass es sich um eine südhemisphärische Lauchart handelt, die einen angenehmen Duft verströmt. Empfehlenswert ist ein Platz im Alpinum oder Steingarten auf mineralischem, gut durchlässigem Boden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Nothoscordum gracile. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/nothoscordum-gracile.html am Tg.Mo.Jahr.