Ophiopogon bodinieri H. Lév.
synonym:
Mondo bodinieri (H. Lév.) Farw.
Mondo formosanum Ohwi
Ophiopogon filiformis H. Lév.
Ophiopogon lofouensis H. Lév.
Violettes Mondogras, Asparagaceae - Spargelgewächse
Sommerblüher, V–VIII, 15–70 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Das Violette Mondogras stammt aus Bhutan und China, wo die Pflanzen in Wäldern, Strauchgesellschaften, feuchten Bergwiesen und an Ufern von Bächen auf 500–3.600 m über Meereshöhe vorkommen.
Die Pflanzen bilden schlanke Rhizome mit Speicherknollen nahe der Wurzelspitzen und Ausläufern. Die Laubblätter sind sitzend, grasähnlich, büschelig, 5–40 cm lang, 1–7 mm breit und randständig fein gesägt.
Der Blütenstand ist eine reduzierte, 1–7 cm lange, mehr- bis vielblütige Rispe mit 5–35 cm langem Blütenstandsstiel. Die Hüllblätter sind gelblich, linealisch, das untere etwa 7 mm lang. Die Einzelblüten stehen zu 1–2, haben einen 5–8 mm langen Stiel und weiße oder gelbliche bis violette, längliche bis eiförmig-lanzettliche, 4–6 mm lange und 1,5–3 mm breite Perigonblätter. Zum Herbst hin bilden sich elliptische bis fast kugelige, 5–6 mm im Durchmesser große Früchte.
Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die Blütenstandsstiele, die fast so lang wie die Laubblätter sind.
Der Gattungsname Ophiopogon Ker Gawl. leitet sich ab von gr. "ophis" (= Schlange) und gr. "pogon" (= Bart), gleichwohl ist das Benennungsmotiv nicht eindeutig. Möglich wäre eine Lehnübersetzung von jap. "ryu no hige" (= Drachenbart) in Bezug auf die Morphologie der Perigone oder eine Referenz auf die schlangenähnlichen, manchmal gewundenen Laubblätter. Das Art-Epitheton bodinieri wurde zu Ehren von Emile-Marie Bodinier (1842–1901) etabliert, einem französischen Botaniker der China tätig war.
In Mitteleuropa ist das Violette Mondogras ausreichend winterhart bis Z 7b. Es bildet im Laufe der Zeit dichte, immergrüne Matten mit violetten Blüten - eine der wenigen Schlangenbärte, bei dem die Blüten zur Geltung kommen. Ideal ist ein schattiger bis halbschattiger, nicht zu trockener Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Ophiopogon bodinieri. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ophiopogon-bodinieri.html am Tg.Mo.Jahr.