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Petasites albus (L.) Gaertn.
  synonym: Tussilago alba L.
Weiße Pestwurz, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Erstfrühlingblüher, II–V, sommergrün, 10–80 cm hoch

Die Weiße Pestwurz tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet in den Alpen und Mittelgebirgen auf, sowie zerstreut an der Ostseeküste. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Mischwäldern, hochmontanen bis subalpinen Staudenfluren und an Ufersäumen. Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer. Die Laubblätter sind 20–40 cm breit, rundlich, unregelmäßig doppelt gezähnt, relativ dünn und schlaff. Der Blattstiel ist markig und oberseits flach gefurcht. Die Blütenstände setzen sich aus traubenartig angeordneten, weißen Einzelbüten zusammen, die meist schon vor den Laubblättern erscheinen. Später bilden sich Früchte mit haarartigen Fortsätzen an den Samen (= Pappus).


Abb. 1 Blütenstand von Petasites albus am Triberger Wasserfall, mittlerer Schwarzwald, 780 m, 48° 07' 40 N, 08° 13' 37 O
Abb. 2 Rhizomgeflecht des Petasites albus, frei geworden nach einem Erdrutsch, Ravennaschlucht, Hochschwarzwald, 860 m, 47° 55' 09 N, 08° 05' 03 O
Abb. 3 Das rundliche, unregelmäßig doppelt gezähnte, stachelspitzige Blatt von Petasites albus, Privatgarten
Abb. 4 Bestand des Petasites albus am Triberger Wasserfall, mittlerer Schwarzwald, 780 m, 48° 07' 40 N, 08° 13' 37 O
Abb. 5 Fruchtstände von Petasites albus, sickerfeuchte Wiese oberhalb von Hopfgarten, Tirol, Österreich, 15.05.2016, 1.008 m, 47° 27' 08 N, 12° 11' 00 O
Abb. 6 Blütenköpfchen des Petasites albus, auf einem Schuttfächer oberhalb von Westendorf im Brixental, Österreich, 14.05.2016, 1.759 m, 47° 24' 47 N, 12° 14' 48 O
Abb. 7 Fruchtende Pflanzen von Petasites albus in einer Hochstaudenflur am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 805 m, 47° 33' 30 N, 11° 32' 22 O
Abb. 8 Fruchtköpfchen von Petasites albus, Hochstaudenflur am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 805 m, 47° 33' 30 N, 11° 32' 22 O
Abb. 9 Blüten und Laubblätter von Petasites albus, auf einem Schuttfächer oberhalb von Westendorf im Brixental, Österreich, 14.05.2016, 1.759 m, 47° 24' 47 N, 12° 14' 48 O
Abb. 10 Fruchtköpfchen von Petasites albus, sickerfeuchte Wiese oberhalb von Hopfgarten, Tirol, Österreich, 15.05.2016, 1.008 m, 47° 27' 08 N, 12° 11' 00 O


Der Gattungsname Petasites stammt von Dioskurides gr. "petasos" (= breitkrempiger Hut), als Symbol von Pflanzenarten mit breiten, schirmförmigen Laubblättern. Nach Pluteus wäre eine weitere etymologische Erklärung der Bezug auf den Hut der Fruchtkörper. Das Artepitheton albus bezieht sich auf weißen Blütenkronen, lat. "albus" (= weiß).

Feuchte und schattige Stellen sind gute Standorte für Petasites albus, beispielsweise an Teichen oder Bachläufen. Die frühe Blüte ist sicherlich ein dekoratives Element und kann in der Unterwuchsgestaltung durchaus exotisch wirken. Pflanzen die sich wohl fühlen breiten sich langsam über das Rhizom aus. Ist eine Ausbreitung nicht gewünscht, sollte man eine Rhizomsperre einbringen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Petasites albus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/petasites-albus.html am Tg.Mo.Jahr.