Phlomis fruticosa L.
Strauchiges Brandkraut, Labiateae - Lippenblütler
Frühlingblüher, IV–VII, 50–130 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Phlomis fruticosa stammt aus dem mittleren und östlichen Mittelmeerraum bis zum Schwarzen Meer. Sie besiedelt offene Standorte in der Garrique oder Felsfluren. Es sind immergrüne, reich verzweigende Sträucher mit aufsteigenden bis niederliegenden Sprossachsen. Die Stängel sind drüsenlos, anfangs flaumig bis wollig behaart, später verholzend und tragen gestielte, lanzettlich-eiförmige Blätter, die ganzrandig oder gekerbt sind, oberseits dunkelgrün und runzelig, unterseits wollig und grauweiß. Die Blütenstände erscheinen im Frühling, sind aufsteigend bis aufrecht und bilden 14–36-blütige Scheinquirle, die pagodenartig übereinander angeordnet sind und leuchtend gelbe, bis 3 cm große Lippenblüten tragen. Siehe auch Phlomis.






Der Gattungsname Phlomis L. wurde schon in der Antike für die Brandkräuter und weitere Arten, wie beispielsweise Verbascum lychnitis L. genutzt. Das altgriechische "phlomis" bedeutet Brandkraut oder P. samia L., während lat. "phlomis" (= Verbascum L.) die Könisgkerze meint. Das Benennungsmotiv ist ungeklärt. Das Epitheton fruticosa stammt von lat. "fruticosus" (= strauchig) und beschreibt den Habitus der Pflanzen.
In Mitteleuropa gibt es aus den wintermilden Regionen mehrere Berichte eines langfristig erfolgreichen Anbaus der Phlomis fruticosa. Nichtsdestotrotz sollten bei langen Dauerfrösten Schutzmaßnahmen im Sinne von Reisigauflagen getroffen werden, da stark zurückfrierende Sträucher manchmal nicht wieder austreiben. Je jünger die Sträucher sind, desto wahrscheinlicher ist das Überleben nach kräftigen Winterschäden. Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort. Der Boden sollte abgemagert sein und keine Staunässe aufweisen.
Das strauchige Brandkraut ist gut zu kultivieren und bietet das ganze Jahr strukturelle, beziehungsweise farbliche Elemente. In kalten Regionen sollte eher die Kübelhaltung bevorzugt werden. Niederliegende Sprosse bewurzeln sich manchmal.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Phlomis fruticosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phlomis-fruticosa.html am Tg.Mo.Jahr.