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Phlomis tuberosa L.
Knollen-Brandkraut, Labiateae - Lippenblütler
Vollfrühlingblüher, V–VII, 60–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Knollen-Brandkraut stammt aus Osteuropa und Asien, wo die Pflanzen in Trockenwäldern und Trockengebüschen der Steppen und Mittelgebirge bis auf 2.300 m über NN wachsen. In Mitteleuropa tritt die Art natürlicherweise nur in den pannonischen Steppenrasen Ostösterreichs auf, ansonsten selten als Neophyt.

Es sind sommergrüne Pflanzen mit einem gut ausgebildeten Rhizom, aus dem sich kleinere Trupps bilden, und (essbaren) Wurzelknollen. Die Laubblätter sind länglich eiförmig bis 3-eckig, lang gestielt, grün, runzelig, gezähnt und am Grund herz- oder pfeilförmig. Die Blütenstände erscheinen im Vollfrühling, sind aufsteigend bis aufrecht, etwas verzweigend und bestehen aus mehreren Scheinquirlen, die pagodenartig übereinander angeordnet sind. Die Blütenkronen sind hell purpurfarben, 15–20 mm lang, außen weiß sternhaarig bis filzig und mit gerader Oberlippe. Die Teilfrüchte sind an der Spitze behaart. Siehe auch Phlomis.


Abb. 1 Länglich eiförmiges Laubblatt der Phlomis tuberosa mit gezähntem Blattrand, Privatgarten, 03.08.2003
Abb. 2 Hell purpurfarbene Lippenblüten der Phlomis tuberosa mit Behaarung, Privatgarten, 04.06.2019
Abb. 3 Scheinquirl von Phlomis tuberosa mit hell purpurfarbenen Einzelblüten, Privatgarten, 04.06.2019
Abb. 4 Pagodenartig angeordnete Blütenstände von Phlomis tuberosa in einem Privatgarten bei Chemnitz, 05.06.2020
Abb. 5 Blühende Pflanze der Phlomis tuberosa in einem Privatgarten bei Chemnitz, 05.06.2020


Der Gattungsname Phlomis L. wurde schon in der Antike für die Brandkräuter und weitere Arten, wie beispielsweise Verbascum lychnitis L. genutzt. Das altgriechische "phlomis" bedeutet Brandkraut oder P. samia L., während lat. "phlomis" (= Verbascum L.) die Königskerze meint. Das Benennungsmotiv ist ungeklärt. Das Epitheton tuberosa stammt von lat. "tuberosus" (= knollig), nach den rundlichen Knollen des Rhizoms.

Phlomis tuberosa gehört zu den wenigen Brandkräutern mit purpurfarbenen Blüten. Der Kontrast zwischen den dunkelbraunen bis schwarzen Stängeln und den pagodenartigen, farbintensiven Blütenständen ist sehr dekorativ. Die Pflanzen eignen sich für sonnige bis halbschattige Standorte auf basen- oder kalkhaltigen, eher trockenen Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Phlomis tuberosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phlomis-tuberosa.html am Tg.Mo.Jahr.