Startseite

Phyllostachys bambusoides Siebold & Zucc.
synonym:
 Bambusa castilloni Lat.-Marl. ex Carrière
 Phyllostachys aurea Carrière ex Rivière & C. Rivière
 Phyllostachys bambusoides var. castillonis Makino
 Phyllostachys castillonis (Lat.-Marl. ex Carrière) Mitford
 Phyllostachys marliacea (Mitford) Mitford
 Phyllostachys quilioi var. castillonis (Lat.-Marl. ex Carrière) J. Houz.
 Phyllostachys reticulata var. castillonis (Lat.-Marl. ex Carrière) Makino
Japanischer Gold-Bambus, Poaceae - Süßgräser
Meist hapaxanther Blüher (nur einmal blühend, dann absterbend), bis 20 m hoch (bis 10 m in Mitteleuropa), immergrün, mehrjährig

Der Japanische Gold-Bambus stammt aus China, Japan und Taiwan, wo er in Wäldern in den Mittelgebirgen bis auf Höhen von 1.800 m über NN wächst. Wegen seiner festen Halme und aus ornamentalen Gründen wird er in diesen Ländern sehr oft angebaut.

Am Naturstandort erreicht die Art Höhen bis 20 m, in Mitteleuropa 6–10 m je nach Standortbedingungen. Die Halme haben einen Durchmesser von 5–16 cm, sind grün, mit bis zu 40 cm langen, kahlen, nicht bereiften Internodien. Die Halmscheiden sind gelbbraun, gelegentlich grün oder purpurfarben gepunktet, kahl oder locker mit aufrechten braunen Haaren. Je Endzweig finden sich 2–4 Laubblätter, die 5,5–15 cm lang und 1,5–2,5 cm breit sind. Die Blütenstände sind 5–10 cm lang und haben 3–5 Hochblätter.

Die am häufigsten in Mitteleuropa angebaute Sorte ist 'Castelloni', die sich durch hellgelbe Halme mit breitem, grünem Sulcus und wenigen feinen grünen Streifen auszeichnet. Die Laubblätter sind weiß, cremefarben oder gelborange gestreift.

Die meisten Autoren zählen die in Mitteleuropa als Phyllostachys aurea kultivierten Formen zum P. bambusoides. Diese stammen aus China und zeichnen sich durch deutlich verkürzte, bauchförmige Internodien in den unteren Bereichen der Halme aus. Oft sind die Halme anfangs grün, später gelb. Bei der Sorte 'Kansai' (= f. holochrysa Hort.) werden alle Halme goldgelb bis strohgelb, manche weisen vereinzelte grüne Streifen auf.


Abb. 1 Fruchtstände und gestreifte Laubblätter einer Phyllostachys bambusoides im Tremenheere Sculpture Gardens, Penzance, Cornwall, UK, 05.03.2018
Abb. 2 Halme einer als Phyllostachys aurea f. holochrysa kultivierten Sorte der P. bambusoides mit verkürzten Internodien. Privatgarten in Westerlo, Belgien, 29.08.2021
Abb. 3 Verkürzte Internodien einer als Phyllostachys aurea f. holochrysa kultivierten Sorte der P. bambusoides. Privatgarten in Westerlo, Belgien, 29.08.2021


Der Gattungsname Phyllostachys Siebold & Zucc. leitet sich ab von gr. "phyllon" (= Blatt) und gr. "stachys" (= Ähre) und beschreibt die dachziegelartig deckenden Tragblätter der Blütenähren. Das Epitheton bambusoides bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit den überwiegend in tropischen Regionen vorkommenden Arten der Gattung Bambusa Schreb., die ebenfalls oft als Baumaterial Verwendung finden.

Als ausläuferbildender Bambus sollte der Japanische Gold-Bambus in einer Rhizomsperre angebaut werden. Die Winterhärte reicht bis Z 8. Ab etwa –15 bis –19 °C entstehen Frostschäden und er friert ganz oder teilweise zurück.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Ohrnberger, D. 1999: The Bamboos of the World. – Elsevier Science B. V., Amsterdam, 585 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Phyllostachys bambusoides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phyllostachys-bambusoides.html am Tg.Mo.Jahr.