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Physalis peruviana L.
Kapstachelbeere, Physalis, Peruanische Judenkirsche, Solanaceae - Nachtschattengewächse
Sommerblüher, VI–X, bis 30–100 cm hoch, sommergrün, (ein-)mehrjährig, kurzlebig

Die Kapstachelbeere stammt ursprünglich aus dem nordöstlichen Südamerika. Unbeständig tritt sie in Mitteleuropa an den Spülsäumen von Flüssen, Bächen oder an Dämmen und entlang von unbefestigten Verkehrswegen auf. Die Stängel sind grün, meist filizig behaart, mit herzförmigen, ebenfalls mehr oder weniger filzigen Blättern. Typisch sind die 5-zähligen Blüten mit verwachsenen, gelben Kronblättern, die zentral dunkelbraune bis schwarze Flecken aufweisen. Die für die Gattung kennzeichnenden, Lampion ähnlichen Fruchtkelche bleiben bei der Kapstachelbeere lange geschlossen, sind grünlich, ebenfalls behaart, manchmal mit braun-schwarzer Aderung und umhüllen eine gelborange, bis 2 cm große Frucht. Mit Reife der Frucht vertrocknen die Fruchtkelche.


Abb. 1 Gelbe Blüte der Physalis peruviana mit dunkelbraunen Zentralflecken, Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 04.10.2014, 39 m, 51° 08' 39 N 06° 52' 32 O
Abb. 2 Blatt von Physalis peruviana, Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 04.10.2014, 39 m, 51° 08' 39 N 06° 52' 32 O
Abb. 3 Reife "Physalis" wie sie mit Fruchtkelch im Geschäft verkauft wird
Abb. 4 Ein "Lampion" der Physalis peruviana, Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 04.10.2014, 39 m, 51° 08' 39 N 06° 52' 32 O
Abb. 5 Pflanze der Physalis peruviana im Frühherbst, Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 04.10.2014, 39 m, 51° 08' 39 N 06° 52' 32 O
Abb. 6 Etikett einer Packung "Physalis" im Supermarkt, Photo vom 08.10.2014
Abb. 7 Reife, essbare Frucht der Physalis peruviana mit zurückgeschlagenem Fruchtkelch
Abb. 8 Physalis peruviana im Spülsaum am Rhein bei Stürzelberg, 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O


Bekannt ist die Kapstachelbeere durch die als "Physalis" im Lebensmittelhandel angebotenen Früchte, die vorwiegend im Winter verkauft werden, wenn in den Anbauländern Reifezeit ist. Die Namensgebung Kapstachelbeere ist irreführend, da sie in Südafrika auch nur eingeführt wurde; ursprünglich wurde sie von den Portugiesen dorthin gebracht, wo sie sich rasch ausbreitete. Südafrika ist aber weiterhin ein wichtiges Anbauland der vitaminreichen Früchte.

Der Gattungsnahme Physalis L. stammt von gr. "physallis" (= Blase) und beschreibt die blasig aufgetriebenen Fruchtkelche der Gattung, die die Früchte umhüllen. Das Epitheton peruviana verweist auf den Naturstandort, Peru.

Die Kapstachelbeere wird in Mitteleuropa nur selten kultiviert, dabei ist es neben der kulinarischen Besonderheit durchaus eine attraktive Pflanze für den Exotengarten. Ein heller, wamer Standort, am besten auf durchlässigem, lockerem und nährstoffreichem Boden ist ideal. Hier werden die Pflanzen fast den gesamten Sommer über blühen, bis zu den ersten Frösten im Herbst oder gar Frühwinter. Zudem dekorieren die Fruchtkelche als Lampions die Beete. Abgeerntete Früchte können verzehrt werden, einen Rest bewahrt man auf, um nächsten Frühjahr neue Pflanzen zu ziehen, denn in Mitteleuropa sind die Pflanzen nicht winterhart und werden als Einjährige kultiviert.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Physalis peruviana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/physalis-peruvianum.html am Tg.Mo.Jahr.