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Phytolacca americana L.
synonym: Phytolacca decandra L.
Amerikanische Kermesbeere, Pocanbeere, Phytolaccaceae -
Kermesbeerengewächse
Sommerblüher, (I)VIIX(XII), 13(4) m hoch,
sommergrün, ein-, mehrjährig
Die Amerikanische Kermesbeere stammt aus dem östlichen Nordamerika (USA
und Mexiko), wo die Pflanzen in Wäldern, auf Ruderalstandorten, entlang
von Wegen oder in Strauchgesellschaften in Höhen von 01.400 m
über Meereshöhe wachsen. In Mitteleuropa ist die Art seit
dem 17. Jahrhundert eingebürgert; sie tritt zwar selten auf, zeigt jedoch
eine gewisse Ausbreitungstendenz und siedelt bevorzugt an Ruderalstandorten,
in Weinbergen, Strauchsäumen, Parks und Gärten.
Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel mit fleischigem, dickem Rhizom. Die
Stängel sind aufrecht, kahl, verzweigt, fleischig und rötlich
überlaufen. Die Laubblätter haben einen 16 cm langen Stiel,
sind eiförmig bis lanzettlich, 1040 cm lang, bis 18 cm breit und
am Stängel etwas herablaufend. Die Blütenstände sind
hängende oder aufrechte Trauben, mehr oder weniger lockerblütig,
630 cm lang, mit bis zu 15 cm langem Blütenstandsstiel. Die
Einzelblüten sind einhäusig, mit 5 weißen oder grünlichen
bis purpurfarbenen, ovalen oder fast runden Perigonblättern und einem
313 mm langen Blütenstiel. Nach der Anthese sind die
Perigonblätter zurück geschlagen. Es finden sich meist 10
Staubblätter. Später bilden sich Sammelfrüchte aus den 10
Fruchtknoten, die kaum gefurcht sind, glänzend, 611 mm im Durchmesser,
erst rotviolett und bei Reife schwarz, selten weiß. Die Samen sind
linsenförmig, bis 3 mm lang und glänzend.
Die Pflanzen sind giftig. Junge Triebe werden jedoch wie Spargel gegessen,
die Beeren zum Färben und Essen genutzt und gekochte Blätter als
Gemüse.
Abb. 1 Laubblätter der Phytolacca americana. Am Appalachian Trail, Southern River Falls, Shenandoah, Virginia, 09.10.2019, 765 m, 38° 22' 58 N 78° 30' 05 W | Abb. 2 Blüten und Früchte von Phytolacca americana. Am Appalachian Trail, Southern River Falls, Shenandoah, Virginia, 09.10.2019, 765 m, 38° 22' 58 N 78° 30' 05 W |
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Abb. 3 Reife und unreife Früchte von Phytolacca americana. Am Appalachian Trail, Southern River Falls, Shenandoah, Virginia, 09.10.2019, 765 m, 38° 22' 58 N 78° 30' 05 W |
Der Gattungsname Phytolacca L. leitet sich ab von gr. "phyton" (=
Gewächs, Pflanze) und lat. "lacca" (= Lack), nach den glänzenden
Beeren der P. americana, deren schwarzpurpurner Farbstoff zum Färben
genutzt wurde. Das Epitheton americana verweist auf den
Naturstandort.
Die Amerikanische Kermesbeere ist in Mitteleuropa eingebügert und kann
als "tropischer" Strauch mit prächtigen Fruchtständen den Garten
bereichern. Sie eignet sich hervorragend für das Dschungeldesign. Ideal
ist ein halbschattiger bis sonniger Platz, die Ansprüche an den Boden
sind gering.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Phytolacca americana.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phytolacca-americana.html am
Tg.Mo.Jahr.
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