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Pinus virginiana Mill.
  synonym: Pinus inops Aiton
Virginia-Kiefer, Pinaceae - Kieferngewächse
Frühlingblüher, IV–V, bis 18 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Virginia-Kiefer stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo die Pflanzen in Wäldern, offenen Strauchgesellschaften, bevorzugt auf nährstoffarmen Böden und gerne auf Sukzessionsflächen in Höhen von 0–900 m über Meereshöhe wachsen. Auf ehemaligen Farmflächen können die Bäume bestandsbildend auftreten und niedrige Strauch-, beziehungsweise Baumgesellschaften konsolidieren. In Konkurrenzsituationen können die Bäume bis maximal 18 m hoch werden. Meist wächst die Art einstämmig mit aufrechten, niederliegenden oder gebogenen Stämmen, die sich schon in den unteren Partien verzweigen und je nach Standort eine kugelige oder schirmförmige Krone ausbilden. Die Stämme können einen Durchmesser von bis zu 0,5 m erreichen und haben eine grau-braune, unregelmäßig gefurchte Borke, die mit vieleckigen Platten abschilfert. Die Zweige stehen meist waagerecht ab, sind schlank, rot bis purpurfarben, oft kahl, später rötlich braun bis grau. Die Knospen sind oval bis zylindrisch, rot-braun, 6–10 mm lang, harzig oder nicht harzig. Pinus virginiana ist 2-nadelig, mit dunkelgrünen bis hell gelb-grünen, gesägten, 2–8 cm langen, stark gewundenen Nadeln. Männliche Zapfen sind elliptisch-zylindrisch, 1–2 cm lang, rötlich-braun oder gelb. Weibliche Zapfen reifen im 2. Jahr, sind mehr oder weniger lanzettlich bis oval, 3–8 cm lang, rötlich-braun, auf den Schuppen mit deutlich purpurfarbenem Rand, sitzend oder mit kurzem, bis 1 cm langem Stiel und zurückgebogenen Stacheln. Die Samen sind verkehrt eiförmig, 4–7 mm lang, blass braun mit schwarzen Flecken und 1,6–2 cm lang geflügelt. Siehe auch Pinus L.


Abb. 1 Erwachsener Baum der Pinus virginiana im Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019
Abb. 2 Unreifer weiblicher Zapfen von Pinus virginiana im ersten Jahr, im Forstbotanischen Garten Tharandt, 05.06.2020
Abb. 3 Reifer weiblicher Zapfen von Pinus virginiana mit gebogenen Stacheln und purpurfarbenen Schuppen. Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019
Abb. 4 Sprossachse der Pinus virginiana im Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019
Abb. 5 Unreifer weiblicher Zapfen von Pinus virginiana, im Forstbotanischen Garten Tharandt, 05.06.2020
Abb. 6 Grau-braune, unregelmäßig gefurchte Borke von Pinus virginiana. Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019
Abb. 7 Waagerecht abstehende Zweige der Pinus virginiana im Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019


Der Gattungsname Pinus L. wurde schon im Altertum genutzt, lat. "pinus" (= Föhre, Kiefer). Das Art-Epitheton virginiana bezieht sich auf den Naturstandort.

Pinus virginiana ist eine dicht laubige, oft bizarr wachsende Kiefer, die als Jungpflanze relativ langsam wächst und auch in kleineren Gärten viele Jahre moderat bleiben kann. Die Pflanzen sind genügsam, vertragen unterschiedliche Böden und stehen gerne sonnig. Besonders dekorativ sind die verhältnismäßig "bunten" Samenzapfen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Pinus virginiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pinus-virginiana.html am Tg.Mo.Jahr.