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Polygonum affine D. Don
synonym:
 Persicaria affinis (D. Don) Ronse Decr.
 Bistorta affinis (D. Don) Greene
Felsen-Knöterich, Teppich-Wiesenknöterich, Schnecken-Wiesenknöterich, Polygonaceae - Knöterichgewächse
Sommerblüher, V–IX, 10–30 cm hoch, bis 60 cm lang, sommergrün, mehrjährig

Der Felsen-Knöterich stammt aus dem westlichen Himalaya von Pakistan bis China und wächst dort auf alpinen Standorten in offenem, grasigem Gelände, auf Berggraten oder felsigem Terrain in Höhen von 3.000–4.900 m über NN.

Es sind sommergrüne, kriechende Pflanzen mit horizontal sich ausbreitendem Rhizom. Die Laubblätter sind grün, fast ledrig, kahl, 5–15 cm lang und 1–2,5 cm breit. Die Nebenblattscheiden sind 1–3 cm lang. Zum Sommer erscheinen bis 6 cm lange, 10–15 mm breite, terminale Scheinähren mit rosa-violetten, 5-teiligen Blüten.


Abb. 1 Blütenstände des Polygonum affine erscheinen von Mai bis den ganzen Sommer über, 16.05.2014, Privatgarten
Abb. 2 Terminale Blütenstände des Polygonum affine, 16.05.2014, Privatgarten
Abb. 3 Jungpflanze von Polygonum affine im 0,5-L-Topf, 16.05.2014, Privatgarten
Abb. 4 Hübscher Bestand des Polygonum affine mit Blütenständen in unterschiedlichen Blühphasen im Spätsommer, Gruga-Park Essen, 10.09.2017


Der Gattungsname Polygonum L. leitet sich ab von gr. "poly" (= viel) und gr. "gonia" (= Winkel), zu gr. "polygonos" (= vielwinkelig). Er beschreibt die knotig gegliederten Stängel der Pflanzen. Im Deutschen entwickelte sich aus dieser schon vor Linné gebräuchlichen Bezeichnung der Name Knöterich. Zahlreiche mitteleuropäische Arten der Knöteriche werden auch unter die Gattungen Bistorta (L.) Scop. oder Persicaria Mill. gestellt. Das Epitheton affine stammt von lat. "affinis" (= angrenzend, verwandt) und bezeichnet morphologisch ähnliche Taxa, die aber nicht verwandt sind. Beim P. affine dürfte die naheliegende Ähnlichkeit mit Arten der Persicariae gemeint sein.

Polygonum affine sind dekorative Bodendecker, die nicht nur durch die prächtigen Blüten im Sommer, gelegentlich sogar bis in den Herbst hinein, bestechen, sondern auch als mattenförmige, sommergrüne Bodendecker fungieren. Dabei tolerieren die Pflanzen eine ganze Reihe von Bodenverhältnissen, leicht trocken, leicht feucht, etwas sauer bis kalkhaltig. Der Standort sollte sonnig, eventuell auch halbschattig sein. Unerwünschtes Ausbreiten kann durch Abstechen kontrolliert werden. Im Winter ziehen die Pflanzen ein.

Die Art ist seit 1845 in Europa in Kultur.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Polygonum affine. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/polygonum-affine.html am Tg.Mo.Jahr.