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Prosopis L.
Mesquitebaum, Algarroba, Fabaceae - Hülsenfruchtgewächse

Bei den Mesquitepflanzen handelt es sich um 65–105 Arten von Sträuchern oder Bäumen, deren Verbreitungsgebiet Afrika, Amerika und Asien umfasst. Es sind meist an Trockenheit adaptierte Arten, die oft ein tief reichendes Wurzelwerk ausbilden und gewöhnlich von Dornen besetzt sind. Die Laubblätter sind gefiedert, wechselständig und haben einen Blattstiel, der typischerweise apikale, zirkuläre Drüsen aufweist. Die Blütenstände sind zylindrische oder kugelförmige Trauben mit 5-zähligen, hermaphroditen, meist weißen, selten roten Einzelblüten. Die Kelche sind glockenförmig. Die Kronblätter sind meist hälftig verwachsen und lineal. Es finden sich 10 Staubfäden mit elliptischen Ankern. Später bilden sich lineale, gerade oder sichelförmige Hülsenfrüchte, die oft bei Reife geschlossen bleiben und abgeflachte, ovale, harte und braune Samen enthalten.

Der Gattungsname Prosopis stammt von gr. "prosopis" (= kleine Maske); eine Anspielung auf die ebenfalls von Linné etablierte, ähnliche Gattung Mimosa.

Abb. 1 Die Borke von Prosopis africana ist graubraun, längsrissig und schilfert in langen Streifen, Zierbaum auf einem Parkplatz in Phoenix, Arizona, USA, 09.02.2008
Abb. 2 Laubblätter und einzelne Schoten von Prosopis africana, Zierbaum auf einem Parkplatz in Phoenix, Arizona, USA, 09.02.2008
Abb. 3 Junger, zickzackförmiger, rotbrauner Zweig der Prosopis chilensis, Kübelpflanze in einem Privatgarten, 27.07.2007
Abb. 4 Laubblätter und mit Dornen besetzte Zweige der Prosopis cineraria in einem Wadi in Nord-Oman, 20.02.2007, 3635 m, 24° 47' 24 N, 55° 56' 31 O
Abb. 5 Strauch der Prosopis cineraria in der Wüste nahe dem Jebel Rawdah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, 21.02.2007, 250 m, 24° 53' 12 N, 55° 53' 33 O
Abb. 6 Laubblätter und Äste der Prosopis cineraria in der Wüste nahe dem Jebel Rawdah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, 21.02.2007, 250 m, 24° 53' 12 N, 55° 53' 33 O
Abb. 7 Freilandexemplar einer Prosopis glandulosa in einem Privatgarten nahe Roermond, Niederlande, Sommer 1997
Abb. 8 Winterlicher Aspekt von Prosopis glandulosa in einem Wash südllich von Kingman bei Yucca, Arizona, USA, 08.02.2008


Prosopis africana (Guill. & Perr.) Taub. ist ein kleiner Baum mit hübscher Krone und grazilen Fieberblättchen. In Kultur in Ost-Arizona haben Einzelexemplare bis –12 °C überlebt. Sie bleibt normalerweise immergrün, wirft bei stärkeren Frösten das Laub ab. In der traditionellen Küche werden die großen Samen gemahlen und zum Würzen genutzt.

Prosopis chilensis (Molina) Stuntz stammt aus Chile und wird auch Chilenischer Mesquitebusch oder Algarroba de Chile genannt. Er ist ein moderat wachsender Baum, der zumeist 4–6 m groß wird, in Einzelfällen auch bis 10 m. Das hübsche, fein gefiederte Blatt sitzt an zickzackförmigen Ästen und wirkt sehr zierlich. Die Angaben zur Winterhärte schwanken von –5 °C bis –12 °C und beziehen sich zumeist auf die Belaubung. Die Winterhärte ist im Vergleich zu P. glandulosa sicherlich nicht so gut. Bei Auspflanzversuchen wäre ein kleinklimatisch bevorzugter Standort zu wählen, insbesondere sollte er vollsonnig sein. Als Kübelexot am besten im lichten Kaltgewächshaus bei Umluft überwintern.

Prosopis cineraria (L.) Druce stammt aus einem gebiet von Westasien bis Indien. Es sind hervorragend an Trockenheit angepassten Sträucher oder kleine Bäume bis maximal 10 m Höhe. Zumeist bleibt die Art immergrün, kann bei starker Trockenheit oder Frösten die Blätter abwerfen. Die Frosttoleranz ist nicht seh rausgeprägt, etwa –8 °C bis –11 °C. Das zierliche, gefiederte Laub mit den hübschen, gelblich-weißen Blütentrauben präsentieren sich gut als Kübelpflanze.

Prosopis glandulosa Torr. ist der Honigmesquite-Busch und stammt aus den nordamerikanischen sowie mexikanischen Wüsten. Als laubabwerfender Baum ist er hervorragend hart und dürfte bis Z 7 auspflanzbar sein. An exponierten Standorten in den Apache Mountains und Nordarizona muss dieser Strauch bis weit unter –16 °C und Dauerfröste aushalten. Das Laub ist grazil, die Blüte gelb. Mit einer Höhe von 6 m ist er besser in größeren Gärten aufgehoben, kann aber mit regelmäßigem Schnitt und durch das langsame Wachstum auch in kleineren Gärten gepflanzt werden. Dann pflanzen Sie aber mit Abstand zu frequentierten Flächen, da die Dornen verletzungsträchtig sind. Ideal ist die Kombination mit Yuccas oder anderen Sukkulenten, am besten direkt an das Steinbeet oder den Sukkulentengarten.

Referenzen

Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Prosopis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/prosopis.html am Tg.Mo.Jahr.