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Prunus mahaleb L.
  synonym: Cerasus mahaleb (L.) Mill.
Steinweichsel, Felsen-Kirsche, Rosaceae - Rosengewächse
Frühlingblüher, IV–V(–X), 2–10 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Steinweichsel tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Trockenstandorten in Wäldern, Strauchgesellschaften, Felshabitaten, Weinbergsbrachen und Tagebauen. Weite Teile der zentralen und östlichen Standorte in Mitteleuropa sind Neubestände.

Die Steinweichsel wächst als Strauch oder mehrstämmiger Baum. Die Krone ist rund mit sparrigen, weit überhängenden Ästen. Die Borke ist schwarzgrau und längsrissig. Die Laubblätter sind kahl, breit eiförmig bis fast rund, 3–6 cm lang, unten abgerundet bis schwach herzförmig. Die Blüten stehen in 4–12-blütigen kurzen Schirmtrauben. Die Einzelblüten sind weiß, 5-zählig und duftend. Später bilden sich länglich-kugelige bis eiförmige, glänzende, schwarze, ungenießbare, 6–8 mm im Durchmesser große Steinfrüchte mit länglichen Samen.


Abb. 1 Langtriebe und Laubblätter der Prunus mahaleb in der pannonischen Steppe in Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 20.09.2012, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O
Abb. 2 Fast rundes Laubblatt der Prunus mahaleb, an einem Waldrand bei Altenbamberg, Rheinland-Pfalz, 30.05.2024, 204 m, 49° 46' 54 N, 07° 50' 21 O
Abb. 3 Laubblätter und Zweige der Prunus mahaleb, an einem Waldrand bei Altenbamberg, Rheinland-Pfalz, 30.05.2024, 204 m, 49° 46' 54 N, 07° 50' 21 O
Abb. 4 Grauschwarze Rinde einer Prunus mahaleb in der pannonischen Steppe in Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 20.09.2012, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O
Abb. 5 Schwarze Früchte von Prunus mahaleb in der pannonischen Steppe in Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 20.09.2012, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O
Abb. 6 Unreife, grüne Früchte von Prunus mahaleb, an einem Waldrand am Koppelstein, Rheintal bei Lahnstein, 30.05.2024, 147 m, 50° 17' 17 N, 07° 37' 40 O


Der Gattungsname Prunus L. stand schon vor Linné für die Pflaumenbäume und wurde gr. "proumne", lat. "prunum" oder althochdeutsch "pfluma" genannt. Diese Namen dürften allesamt eine gemeinsame Sprachwurzel haben, die nicht bekannt ist und eventuell auf eine kleinasiatische Sprache zurückführbar ist. Das Epitheton mahaleb stammt von arab. "mahaleb" (= Kirschenart mit biegsamen Zweigen). Der deutsche Name bezieht sich auf das für Drechselarbeiten ("Weichselrohr") geschätzte Holz.

Für den Garten ist die Prunus mahaleb ein interessanter Baum, da es ein hübscher Frühlingblüher sind, der im Herbst mit Beerenschmuck aufwartet. Die Pflanzen wirken sowohl als Solitär und sind für Hecken oder Gruppenpflanzungen geeignet. Ideal ist ein sonniger, auch trockener Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Prunus mahaleb. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/prunus-mahaleb.html am Tg.Mo.Jahr.