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Pyrgophyllum yunnanensis (Gagnep.) T. L. Wu & Z. Y. Chen
  synonym: Camptandra fongyuensis (Gagnep.) K. Schum.
                 Camptandra yunnanensis (Gagnep.) K. Schum.
                 Caulokaempferia yunnanensis (Gagnep.) R. M. Sm.
                 Kaempferia fongyuensis Gagnep.
                 Kaempferia yunnanensis Gagnep.
                 Monolophus yunnanensis (Gagnep.) T. L. Wu & S. J. Chen
Himalaya-Turmblatt, Zingiberaceae - Ingwergewächse
Sommerblüher, VIII–IX, 25–55 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Himaylaya-Turmblatt stammt aus dem chinesischen Himalaya (Sichuan und Yunnan), wo die Pflanzen in der Krautschicht dichter Wälder der mittleren Höhen von 1.500–2.800 m über NN wachsen. Die Pflanzen ziehen im Winter ein und bilden einen Pseudostamm bis 55 cm Höhe, der basal eine Verdickung aufweist und 1–2 reduzierte Laubblätter ohne Spreite. Die 4–5 Laubblätter haben einen 0,5–7 cm langen Stiel, sind 8–20 cm, 4–5 cm breit, oberseits kahl und unterseits flaumig behaart. Die Hochblätter sind 7–13 cm lang und tragen 1–2 hellgelbe Blüten. Die Kronröhre ist doppelt so lang wie der Kelch, der mittlere Kronlappen ist doppelt so breit wie schmalen Seitenlappen. Später bilden sich etwa 1 cm große rundliche Kapselfrüchte mit jeweils zahlreichen, glänzenden, grünbraunen, 2–3 mm großen Samen mit Elaiosom (Ölkörper, der als Lockmittel für zumeist Ameisen dient).


Abb. 1 Hellgelbe Blüte des Pyrgophyllum yunnanensis mit breitem Mittellappen, Privatgarten, 12.08.2017
Abb. 2 Die Hochblätter des Pyrgophyllum yunnanensis sind stielnah röhrenförmig eingeschnürt. Privatgarten, 12.08.2017
Abb. 3 Länglich-lanzettliches Laubblatt von Pyrgophyllum yunnanensis. Privatgarten, 12.08.2017
Abb. 4 Am Grund des Pseudostamms finden sind reduzierte Laubblätter ohne Spreite, Pyrgophyllum yunnanensis in einem Privatgarten, 12.08.2017
Abb. 5 Grünbraune Samen des Pyrgophyllum yunnanensis mit anhängendem Ölkörper. Privatgarten, 25.10.2020


Der Gattungsname Pyrgophyllum (Gagnep.) T. L. Wu & Z. Y. Chen stammt von gr. "pyrgos" (= Turm, Burg) und gr. "phyllon" (= Blatt), zu "Turmblatt", nach den prominenten Hochblättern. Das Epitheton yunnanensis leitet sich ab vom Naturstandort in Yunnan, China.

Von Pyrgophyllum yunnanensis gibt es nur wenige Freilanderfahrungen in Mitteleuropa, die andeuten, dass die Pflanzen mit Mullauflage im Winter einen Anbau im Freiland langfristig überleben. Ideal dürfte ein lockerer, auch kalkhaltiger Boden sein, am besten an einem schattigen Platz unter Gehölzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Pyrgophyllum yunnanensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pyrgophyllum-yunnanensis.html am Tg.Mo.Jahr.