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Pyrrosia similis Ching
Sichuan-Filzfarn, Polypodiaceae - Tüpfelfarngewächse
2545 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Sichuan-Filzfarn stammt aus China (Guangxi, Guizhou und Sichuan),
wo die Pflanzen als Geophyten auf Kalkfelsen oder in der Krautschicht von
Wäldern in Höhen von 7002.100 m über NN wachsen. Meist
bilden die Pflanzen langgestreckte Rhizome, die einen Durchmesser von 23
mm haben und im Querschnitt zahlreiche Sklerenchymfasern (Festigungsgewebe)
aufweisen. Die Rhizome sind bedeckt von etwa 0,5 cm entfernt stehenden
Wedelstielen und bis 2 mm großen, gezähnten Spreuschuppen. Die
Wedel sind nicht gefiedert, monomorph, bis 25 cm lang, 5 cm breit und haben
bis 22 cm lange Stiele. Die Wedel sind am Grund rundlich herzförmig,
am Ende langsam zulaufend bis länglich schwanzförmig und weisen
oberflächliche Wasserporen (Hydathoden) auf, die aus umgebildeten
Pflanzenorganen bestehen und bei Bedarf Wasser abgeben können.
Oberseits sind die Wedel kahl, dunkelgrün mit schwarzen Streifen auf
der Nervatur. Unterseits ist die Behaarung der Wedel ist dicht wollig, hellbraun
bis grau-braun, mit 0,5 mm dicken, anliegenden Haaren und wenigen schwarzen,
größeren Haaren in schmalen Reihen.
Abb. 1 Unterseite der Wedelspreite von Pyrrosia similis mit wolligem Indumentum. Privatgarten bei Putte, Belgien, 30.10.2016 | Abb. 2 Glänzende,
grüne Oberseite der Wedelspreite von einer beschilderten Pyrrosia
similis; hier wäre durchaus auch an eine
P. lingua (Thunb.) Farw. zu denken. Privatgarten bei Putte, Belgien, 30.10.2016 |
Abb. 3 Glänzende, grüne Oberseiten der Pyrrosia similis mit schwarzer Nervatur. Privatgarten bei Putte, Belgien, 30.10.2016 | Abb. 4 Freilandbestand von Pyrrosia similis in einer Strauchrabatte in einem Privatgarten bei Putte, Belgien, 30.10.2016 |
Der Gattungsname Pyrrosia Mirb. geht auf gr. "pyrrhos" (= feuerrot)
zuürck und beschreibt die Farbe der Sori. Das Epithetin similis
stammt von lat. "similis" (= ähnlich) und bezieht sich auf Taxone, die
anderen der selben Gattung ähnlich sind; wahrscheinlich sind P.
subfurfuracea (Hook.) Ching oder P.
lingua (Thunb.) Farw. gemeint.
Pyrrosiae similis sind exotische immergrüne Farne, die mit
glänzend grünen Wedeln aufwarten und hübsche Bodendecker an
schattigen Standorten sind. Erste kurzfristige Erfolge in den milden Regionen
zeigen, dass die Pflanzen das Potential für einen Anbau im Freiland
haben könnten. Langfristige Versuche fehlen zur Zeit (2017) noch, ebenso
Versuche an kälteren Standorten. Die Pflanzen gedeihen unter neutralen
bis leicht sauren Bodenverhältnissen, der Boden sollte locker sein,
idealerweise mullreich und immer etwas feucht.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Stainton, A. 1999: Flowers of the Himalaya. Delhi
Oxford University Press, Calcutta, Chennai, Mumbai, 580 S.
Wagenitz, G. 2003: Wörterbuch der Botanik. Spektrum Akademischer
Verlag, Heidelberg, Berlin, 552 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Pyrrosia similis.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pyrrosia-similis.html am Tg.Mo.Jahr.
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