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Raphanus sativus L.
synonym:
 Raphanistrum gayanum Fisch. & C. A. Mey.
 Raphanus acanthiformis J. M. Morel ex Sasaki
 Raphanus candidus Vorosch.
 Raphanus chinensis Mill.
 Raphanus gayanus (Fisch. & C.A. Mey.) G. Don ex Sweet
 Raphanus macropodus H. Lév.
 Raphanus niger Mill.
 Raphanus raphanistroides (Makino) Nakai
 Raphanus taquetii H. Lév.
Garten-Rettich, Ölrettich, Radieschen, Brassicaceae - Kreuzblütler
Frühling-, Sommerblüher, V–X, 30–100 cm hoch, immergrün, einjährig

Der Garten-Rettich tritt in Mitteleuropa selten auf, wird als Kulturpflanze meist zur Gründüngung angebaut und verwildert unbeständig, ist dann an Ruderalstandorten oder auf Brachen anzutreffen. Ursprünglich stammt die Art aus dem vorderasiatischen Raum, wahrscheinlich als Abkömmling des Strand-Rettichs. Schon seit dem Altertum wird er auch in Mitteleruopa angebaut, die bekannteste Verwendung ist die als Radieschen.

Meist sind es ein-, gelegentlich zweijährige Pflanzen. Die Wurzeln sind schlank, bei den Kulturformen verdickt (Radieschen). Die Stängel sind aufrecht, kahl oder locker borstig behaart, grün oder dunkelrot und oben locker verzweigt. Die Grundblätter bilden eine Rosette, sind 2–60 cm lang, 1–20 cm breit, ei-länglich bis verkehrt eiförmig, fiederteilig oder leierförmig mit 1–12 Paar länglichen bis eiförmigen, bis 10 cm langen und 5 cm breiten, gezähnten Seitenlappen und rundlichem bis herzförmigem Endabschnitt. Der Blattstiel ist 1–30 cm lang. Oberste Stängelblätter sind meist einfach, ungeteilt, gezähnt und fast sitzend. Die traubigen Blütenstände tragen zahlreiche, hell purpur- bis pinkfarbene, selten weiße Blüten mit aufsteigenden oder abstehenden Blütenstielen. Die Kronblätter sind 4-zählig, 15–25 mm lang, 3–8 mm breit und oft dunkel geadert. Die Kelchblätter sind nicht zurück geschlagen, 5,5–10 mm lang, 1–2 mm breit, kahl oder spärlich borstig behaart. Später bilden sich spindelförmige, eiförmige oder zylindrische, kaum eingeschnürte, aufrecht stehende Schoten.


Abb. 1 Stängel des Raphanus sativus mit vereinzelten Borsten. Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O
Abb. 2 Aufrechte Frucht von Raphanus sativus auf einem Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O
Abb. 3 Rosafarbene Blüten des Raphanus sativus. Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O
Abb. 4 Weiße Blüte mit von Raphanus sativus mit spärlich borstigem Kelch. Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O
Abb. 5 Leierförmiges Stängelblatt von Raphanus sativus. Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O
Abb. 6 Blüten von Raphanus sativus dunkler Nervatur. Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O
Abb. 7 Pflanze des Raphanus sativus auf einem Zwischenfrucht-Acker bei Butzheim, Niederrhein, 29.10.2022, 60 m, 51° 02' 438 N, 06° 43' 38 O


Der Gattungsname Raphanus L. leitet sich ab von gr. "rhaphys" (= Rübe),n. Das Epitheton sativus stammt von lat. "sativus" (= angepflanzt), ein Adjektiv welches hauptsächlich für Arten genutzt wird, die schon eine sehr lange Anbau-Tradition haben.

Für den naturnahen Garten ist Raphanus sativus eine dekorative, lang blühende Pflanze.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Raphanus sativus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/raphanus-sativus.html am Tg.Mo.Jahr.