Rubus armeniacus Focke
synonym:
Rubus discolor Weihe & Nees
Rubus procerus P.J. Müll. ex Boulay
Armenische Himbeere, Rosaceae - Rosengewächse
Beginn Frühsommerblüher, VI–VII, 200–500 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Armenische Himbeere soll aus dem Kaukasus stammen, ein Naturstandort ist nicht bekannt. Sie wurde von Focke anhand kultivierter Pflanzen beschrieben. Bevorzugt siedelt sie an siedlungsnahen Standorten wie Strauchgesellschaften, Wegrändern, Brachen oder gestörten Flächen. In Mitteleuropa wird sie als Obst seit dem 18. Jahrhundert angebaut.
Es sind kräftige, bis 5 m hohe, laubabwerfende Sträucher mit aufrechten, verholzenden Stämmchen, die in Brombeergesellschaften dominant werden können. Die Stängel haben einen Durchmesser von 8–25 mm, sind kantig gefurcht, spärlich behaart, grün, im Sommer an den Kanten oft rötlich. Die Stacheln sind zweifarbig mit rotem Fuß (roter Fuß auf grünem Grund), 8–11 mm lang und ebenfalls spärlich behaart. Die großen, 5-lappigen Blätter können bis 25 cm breit werden, sind unterseits weiß filzig und mit nicht welligem Endblättchen. Die Blüten sind 14–20 mm im Durchmesser, hellrosa mit rosafarbenen Griffeln, die kürzer als die Staubfäden sind, und filzigen Blütenstielen. Nur gelegentlich bilden sich schwarze, kugelige, gut schmeckende Früchte.
Der Gattungsname Rubus L. wurde schon vorlinnäisch gebraucht, lat. "rubus" (= Brombeerstrauch). Das Epitheton armeniacus stammt von lat. "armeniacus" (= Armenien) und referiert auf die wahrscheinliche Herkunft.
Rubus armeniacus ist "die Gartenbrombeere" und wird schon lange in Mitteleuropa angebaut. Sie bevorzugt sonnige Standorte. Wie andere Rubus-Arten blüht sie an den Vorjahres-Ruten. Abgeblühte Triebe können knapp über dem Boden zurückschnitten werden. Die nicht unerhebliche Invasionstendenz ist zu beachten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Rubus armeniacus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rubus-armeniacus.html am Tg.Mo.Jahr.