Rubus chingii H. H. Hu
Immergrüne Bambus-Himbeere, Rosaceae - Rosengewächse
Vollfrühlingblüher, III–IV, 1–3 m lang, sommergrün, mehrjährig
Die Immergrüne Bambus-Himbeere stammt aus Ostasien (China und Japan), wo die Pflanzen in Hartlaubwäldern, Strauchgesellschaften, Koniferenwäldern oder an Wegesrändern auf 500–1.000 m über Meereshöhe wachsen.
Es sind sommergrüne, lianenähnliche, bis 3 m hohe Sträucher. Die Zweige sind anfangs grün, später braun oder rötlich, kahl, mit wenigen Stacheln. Überhängende Schößlinge können bei Bodenkontakt bewurzeln. Die Blätter sind im Umriss fast rund, handförmig 3–8-lappig geteilt, 5–16 cm lang, 5–18 cm breit, kahl oder locker flaumig behaart, mit einen 2–4 cm langen, grünen, kahlen oder flaumig behaarten Stiel mit wenigen, 5–6 mm langen Stacheln. Die Lappen sind elliptisch bis rhomboid-lanzettlich und doppelt gesägt; der terminale Lappen ist länger als die anderen. Die Blütenstände stehen terminal, sind 1-blütig mit 2–4 cm langem, kahlem Stiel. Die Blüten sind 2,5–5 cm im Durchmesser. Die Kelche sind grünlich oder purpurfarben-rot, unterseits dicht flaumhaarig mit beckenförmiger Röhre und 7–10 mm langen, 4–6 mm breiten, schmal eiförmigen bis eiförmig-länglichen Lappen. Die Kronblätter sind weiß, elliptisch oder eiförmig-länglich, selten verkehrt eiförmig, 1–2,5 cm lang, 07–1,5 cm breit und kahl. Die unterschiedlich langen Staubfäden stehen in 3 Büscheln und sind kürzer als die Kronblätter. Später bilden sich rote, fast kugelige, 1,5–2 cm im Durchmesser große, dicht grau flaumhaarige Sammelfrüchte.
Die Früchte sind süß und aromatisch. Aus jungen Blättern wird Tee fermentiert. Wurzeln und Laubblätter werden volksmedizinisch genutzt.
Der Gattungsname Rubus L. wurde schon vorlinnäisch gebraucht, lat. "rubus" (= Brombeerstrauch). Das Epitheton chingii wurde zu Ehren des chinesischen Botanikers Ren-Chang Ching (1898–1986) etabliert, dem Sammler des Typusexemplars.
Rubus chingii ist eine dekorative Rubus-Art, die durch den strauchförmigen Habitus mit leckeren Früchten besticht. Die Pflanzen sind robust und tolerieren Standorte im Halbschatten als auch sonnig. Die Ansprüche an den Boden sind gering; winterhart bis Z 7a.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Rubus chingii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rubus-chingii.html am Tg.Mo.Jahr.