Startseite

Salix aurita L.
Ohr-Weide, Salicaceae - Weidengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 50–200 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Ohr-Weide tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, in Trockenregionen und Kalkgebieten selten. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedelt sie auf feuchten Standorten in Mooren, Weidengebüschen und Bruchwäldern, meist auf sauren Böden. Es sind Sträucher oder kleine Bäume mit zum Teil unterirdisch sich ausbreitenden Ästen. Junge Triebe sind kurz behaart, später kahl, mit braunen bis rotbraunen Zweigen. 2–4-jähriges Holz weist scharf abgehobene, bis 1 cm lange Striemen auf. Knospen sind rot oder rotbraun. Die Laubblätter sind verkehrt eiförmig, 2–5 cm lang, mit kurzer schiefer Spitze, unregelmäßig gesägt-gekerbt, oberseits trübgrün mit eingesenkter Nervatur, unterseits graugrün, mit flaumiger Behaarung. Die Nebenblätter sind nierenförmig. Die Kätzchen erscheinen meist vor den Blättern, sind gelb-weiß, bis 2,5 cm lang, eiförmig und haben 2-farbige, behaarte Tragblätter, an der Spitze bärtig.
Abb. 1 Rotbraune Knospe an Salix aurita im Perlbachtal bei Monschau, Eifel, 24.03.2019, 501 m, 50° 31' 05 N, 06° 14' 52 O
Abb. 2 Sich entwickelndes Blütenkätzchen von Salix aurita im Perlbachtal bei Monschau, Eifel, 24.03.2019, 501 m, 50° 31' 05 N, 06° 14' 52 O


Der Gattungsname Salix L. existierte schon vorlinnäisch und stammt ursprünglich von der indogermanischen Wurzel "salik" (= Weide), später zu lat. "salix", mit unbekanntem Benennungsmotiv. Das Epitheton aurita stammt von lat. "auris" (= Ohr), zu lat. "auritus" (= ohenförmig, geöhrt), nach den nierenförmigen Nebenblättern.

Die Ohr-Weide wird gelegentlich als Zierstrauch an feuchten Stellen im Garten angebaut. Auch in naturnahen Gärten findet sich ein passender Ort. Schnitt erfolgt im Winter oder zeitigen Frühjahr.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Salix aurita. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/salix-aurita.html am Tg.Mo.Jahr.