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Sanicula europaea L.
Wald-Sanikel, Apiaceae - Doldengewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VII, 20–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Das Wald-Sanikel tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in den Laubmischwäldern der Kalkgebiete.

Die Grundblätter sind immergrün, bis fast zum Grund handförmig 5-teilig (ähnlich vieler Arten der Fingerkräuter, Potentilla L.), unterseits glänzend, mit gelappten und gezähnten Abschnitten. Die Blütenstände bestehen aus wenigen, mehr oder weniger halbkugeligen Döldchen. Die Blütenkronen sind meist weiß, selten rosa. Später bilden sich 4–5 mm lange Früchte, die dicht mit gekrümmten Stacheln besetzt sind.



Abb. 1 Früchte von Sanicula europaea, die dicht mit gekrümmten Stacheln besetzt sind. Laubmischwald im Urft-Tal nahe Urft-Steinfeld, Eifel, 10.08.2016, 451 m, 50° 30' 46 N, 06° 35' 22 O
Abb. 2 Fruchtende Pflanzen der Sanicula europaea, in einem Laubmischwald im Urft-Tal nahe Urft-Steinfeld, Eifel, 10.08.2016, 451 m, 50° 30' 46 N, 06° 35' 22 O
Abb. 3 Blütendöldchen von Sanicula europaea, Laubmischwald im Urft-Tal nahe Urft-Steinfeld, Eifel, 15.06.2016, 451 m, 50° 30' 46 N, 06° 35' 22 O
Abb. 4 Blühender Bestand der Sanicula europaea. Laubmischwald in einem ehemaligen Kalksteinbruch bei Gruiten, 28.05.2022, 143 m, 51° 13' 14 N, 07° 01' 52 O
Abb. 5 Hell rosafarbene Blüten von Sanicula europaea, an einem Wegesrand im Hagener Stadtwald, 22.05.2017, 328 m, 51° 20' 17 N, 07° 27' 48 O
Abb. 6 Hübsche Kolonie von Sanicula europaea an einem Wegesrand im Hagener Stadtwald, 22.05.2017, 320 m, 51° 20' 05 N, 07° 27' 13 O
Abb. 7 Laubblätter von Sanicula europaea in der vegetativen Phase, Laubmischwald im Neandertal bei Hochdahl, 01.04.2017, 110 m, 51° 13' 03 N, 06° 59' 20 O



Der Gattungsname Sanicula L. leitet sich ab von lat. "sanare" (= heilen), nach der Heilwirkung der Art insbesondere bei Wunden. Das Suffix "-icula" ist diminutiv (verkleinernd) mit unbekanntem Motiv. Das Epitheton europaea bezieht sich auf Naturstandort in Europa.

Sanicula europaea wird nur selten in Gärten kultiviert, gleichwohl sie im Alpinum oder in Gehölzgärten ein gestalterisches Element darstellt. Ein halbschattiger bis schattiger Platz auf kalkhaltigem Boden wäre ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Sanicula europaea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sanicula-europaea.html am Tg.Mo.Jahr.