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Schefflera gracilis (Miq.) R. Vig.
synonym:
  Heptapleurum gracile (Miq.) Blume ex Seem.
  Paratropia gracilis Miq.
Schlanke Schefflera, Araliaceae - Araliengewächse
Herbstblüher, VIII–XI, 50–150 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Schlanke Schefflera stammt aus Borneo, wo die Pflanzen als Aufsitzer (Epiphyten) in immergrünen Laubwäldern auf sandigen Böden vorkommen. Das Typusexemplar wurde auf etwa 100 m über Meereshöhe gesammelt.

Es sind immergrüne, zwittrige Sträucher mit verholzenden, kurzen, glatten und blassbraunen Stämmen. Die Laubblätter sind in 5 Abschnitte geteilt und haben einen 7,5–12,2 cm langen, kahlen Blattstiel. Die Nebenblätter sind eiförmig. Die Laubblattabschnitte sind elliptisch oder länglich lanzettlich, 8,3–12,2 cm lang, 2,3–3,1 cm breit, ganzrandig, oberseits glänzend grün, unterseits blass grün.

Die Blütenstände sind terminale, kurz gestielte Gesamttrauben mit 5 etwa 10 cm langen Enddolden, die schlanke, behaarte Stiele aufweisen. Die Hochblätter sind hinfällig. Die Einzelblüten sind 5-teilig. Die Fruchtdolden haben 2,5–3,75 mm lange Stiele. Später bilden sich schwarze, kugelige, 5-rillige Früchte mit persistierender Narbenscheibe.

Die in Europa in Kultur befindlichen Schefflerae gracilis sollen aus Vietnam (Fansipan) stammen. Manche haben mehr als 5-teilige Laubblätter und meist rispenförmige Gesamtblütenstände mit entfernt stehenden Einzeldolden. Es ist ungeklärt, ob sie dem Taxon zugehören.


Abb. 1 Ein 5-zähliges Laubblatt der Schefflera gracilis in einem Privatgarten in Eu, Normandie, Frankreich, 05.10.2024
Abb. 2 Laubblätter und Fruchtstände der Schefflera gracilis. Privatgarten in Eu, Normandie, Frankreich, 05.10.2024
Abb. 3 Blassbraune, glatte Borke der Schefflera gracilis. Privatgarten in Eu, Normandie, Frankreich, 05.10.2024
Abb. 4 Fruchtstände von Schefflera gracilis, Privatgarten in Eu, Normandie, Frankreich, 05.10.2024


Der Gattungsname Schefflera J. R. Forst. & G. Forst. wurde zu Ehren des deutschen Naturforschers Johann Peter Ernst von Scheffler (1739–1809) etabliert, der Beiträge zum Tentamen Florae Gedanensis von Gottfried Reygers (1704–1788) lieferte und mit den Forsters befreundet war. Das Art-Epitheton gracilis stammt von lat. "gracilis" (= schlank) und beschreibt die schlanken Stiele der Blütendolden.

Die in Europa als Schefflera aff. gracilis in Kultur befindlichen Pflanzen dürften entsprechend ihrer Herkunft aus den mittleren Höhenlagen der Gebirge einiges an Frost tolerieren. Inwiefern die Pflanzen sich zumindest in den wintermilden Regionen als hart erweisen, bleibt abzuwarten. In England sollen die Pflanzen schon –10 °C überstanden haben. Langfristversuche fehlen allerdings noch, insbesondere in Mitteleuropa. Der Boden ist idealerweise locker, humos, nicht zu trocken, ohne Staunässe. Da die Art im Herbst frisch austreibt, können Fröste eventuell ein Problem sein, weshalb der Standort am besten halbschattig bis schattig unter dem Schutz von Bäumen, Bambus oder anderen Großgewächsen sein sollte.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Schefflera gracilis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/schefflera-gracilis.html am Tg.Mo.Jahr.