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Smyrnium perfoliatum L.
Stängelumfassende Gelbdolde, Apiaceae - Doldenblütler
Frühsommerblüher, VI–VII, 50–120 cm hoch, vorsommergrün, ein-/zwei-/mehrjährig

Die Stängelumfassende Gelbdolde stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet dem Kaukasus. Seit 1850 ist sie in Mitteleuropa eingebürgert, wo sie frische Waldsäume, Parks und Wegränder auf nährstoffreichen Böden besiedelt und an wenigen Standorten in Leipzig, Schweinfurt und Schwetzingen auftritt.

Die Pflanzen bilden eine rübenförmige Knolle. Die Stängel sind aufrecht, besonders im oberen Bereich verzweigt und oberwärts mit 2–4 zottig bewimperten Längsfügeln. Die Grundblätter sind doppelt 3-zählig. Die Stängelblätter sind stängelumfassend, ungteilt, besonders im oberen Bereich gelbgrün, randständig gekerbt. Die Dolden sind endständig, gelb, haben 0 oder wenige kleine, oft rasch hinfällige Hüll- und Hüllchenblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütlern die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Später bilden sich schwarze, kugelige, undeutlich gerippte Früchte.

Abb. 1 Gelbe Blütenstände des Smyrnium perfoliatum in einem Gehölzstreifen im Lößnitz-Dölitz-Park, Leipzig-Probstheida, 07.05.2023, 141 m, 51° 18' 11 N, 12° 24' 50 O
Abb. 2 Aufrechte Pflanze des Smyrnium perfoliatum in der Anthese. Wegesrand im Gebirge bei San Pantaleo, Sardinien, 04.04.2018, 193 m, 41° 02' 07 N, 09° 28' 10 O
Abb. 3 Pflanzen des Smyrnium perfoliatum an einem Wegesrand im Gebirge bei San Pantaleo, Sardinien, 04.04.2018, 193 m, 41° 02' 07 N, 09° 28' 10 O
Abb. 4 Stängelumfassendes Laubblatt von Smyrnium perfoliatum an einem Wegesrand im Gebirge bei San Pantaleo, Sardinien, 04.04.2018, 193 m, 41° 02' 07 N, 09° 28' 10 O
Abb. 5 Gelbe Blütendöldchen von Smyrnium perfoliatum an einem Wegesrand im Gebirge bei San Pantaleo, Sardinien, 04.04.2018, 193 m, 41° 02' 07 N, 09° 28' 10 O
Abb. 6 Gelbe Blütendolde von Smyrnium perfoliatum in einem Gehölzstreifen im Lößnitz-Dölitz-Park, Leipzig-Probstheida, 07.05.2023, 141 m, 51° 18' 11 N, 12° 24' 50 O
Abb. 7 Stängelumfassendes Laubblatt von Smyrnium perfoliatum in einem Gehölzstreifen im Lößnitz-Dölitz-Park, Leipzig-Probstheida, 07.05.2023, 141 m, 51° 18' 11 N, 12° 24' 50 O
Abb. 8 Fruchtdolde von Smyrnium perfoliatum mit schwarzen, gerippten Früchten. Gehölzstreifen im Lößnitz-Dölitz-Park, Leipzig-Probstheida, 23.09.2024, 141 m, 51° 18' 11 N, 12° 24' 50 O


Der Gattungsname Smyrnium L. existierte schon vorlinnäisch und leitet sich ab von gr. "smyrne" (= Myrrhe), später zu gr. "smyrneion" (= Doldenblütler deren Samen wie Myrrhe riechen). Das Epitheton perfoliatum stammt von lat. "per" (= durch) und lat. "foliatus" (= blättrig), zu "durchwachsenblättrig", nach den stängelumfassenden Laubblättern.

Smyrnium perfoliatum wird nur selten als Zierpflanze in Gärten angebaut. Infrage kommt er als Gemüsepflanze im Nutz- oder Bauerngarten, kann aber auch im mediterranen Beet angebaut werden. Die Pflanzen sind winterhart und bevorzugen einen nicht zu trockenen, sonnigen bis halbschattigen Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Smyrnium perfoliatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/smyrnium-perfoliatum.html am Tg.Mo.Jahr.