Spartium junceum L.
Binsenginster, Pfriemenginster, Fabaceae - Hülsenfruchtgewächse
Frühsommerblüher, V–VIII, 100–500 m hoch, vorsommergrün, mehrjährig
Spartium junceum ist eine eurasisch-nordafrikanische Art, die in den Garrigues und Macchien, aber auch synantrop an Straßenrändern oder auf gestörten Flächen auftritt. Bevorzugt siedeln die Pflanze auf kalk- und basenreichen Böden, gelegentlich an sandigen oder gering sauren Standorten. In vielen warmen Regionen ist die Art eingebürgert, beispielsweise auf den Kanaren, Amerika und im südlichen Afrika, wo die Art teilweise invasiv ist. Es sind aufrechte Sträucher mit schlanken, zylindrischen, grüngrauen, rutenförmigen Ästen, an denen sich wenige, rasch hinfällige, ungeteilte, lineal-lanzettliche, unterseits behaarte Laubblätter befinden. Die Blüten erscheinen in endständigen Trauben, stehen meist einzeln, haben einen kurzen Stiel, sind goldgelb, 2–2,5 cm lang und duften etwas. Der Kelch ist häutig, oben zerteilt (Gattungsmerkmal) und besitzt 5 Zähne. Später bilden sich 4–8 cm lange und bis 7 mm breite Hülsenfrüchte, die anfangs behaart sind, dann verkahlend und schwarzbraun. Siehe auch Mediterrane Ginster.




Der Gattungsname Spartium L. leitet sich ab von gr. "sparton" (= Tau, Seil, Strick, Schnur), nach der Verwendung der rutenförmigen Zweige. Das Art-Epitheton junceum stammt von lat. "juncus" (= Binse), nach binsenähnlichen (zielich langgestreckten, grasähnlichen) Zweigen der Art.
Spartium junceum ist an wenigen begünstigten Standorten in Mitteleuropa eingebürgert. Die Pflanzen bevorzugen warme, sonnige und trockene Plätze und sind bei geschützter Lage bis Z 7b hart. Starke Schneefälle können zum Abknicken von Ästen oder dem Umkippen der Pflanzen führen. Selbst stark zurückfrierende Exemplare können sich regenerieren.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Spartium junceum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/spartium-junceum.html am Tg.Mo.Jahr.