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Teucrium scorodonia L.
Salbei-Gamander, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 30–50 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Salbei-Gamander tritt in der Mitte und im Westen Mitteleuropas zerstreut bis verbreitet auf und wird im Osten selten oder fehlt ganz. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch. Er besiedelt kalkfreie, trockene und warme Säume in lichten Wäldern, entlang von Wegen, in Heiden und an Ruderalstandorten.

Es sind fast geruchslose, am Grund mehr oder weniger verholzende, aufsteigende bis aufrechte, zumeist immergrüne Halbsträucher mit unterirdischen Ausläufern. Die Stängel sind meist erst im oberen Bereich verzweigt, 4-kantig und wollig behaart. Die Laubblätter sind eiförmig, salbeiähnlich und netzförmig runzelig. Die Blüten sind 8–12 mm lang, mit kurzem Stiel und stehen zu 2 in bis zu 15 cm langen Scheintrauben. Die Kronblätter sind gelblich, der Kelch 2-lippig.


Abb. 1 Sprossachse des Teucrium scorodonia an einem Wegesrand im Wald bei Wuppertal-Eschensiepen, 01.01.2017, 251 m, 51° 15' 26 N, 07° 15' 32 O
Abb. 2 Fruchtstände des Teucrium scorodonia mit den vertrockneten Kelchen. Wegesrand im Wald bei Wuppertal-Eschensiepen, 01.01.2017, 251 m, 51° 15' 26 N, 07° 15' 32 O
Abb. 3 Laubblätter von Teucrium scorodonia an einem Wegesrand im Wald bei Wuppertal-Eschensiepen, 01.01.2017, 251 m, 51° 15' 26 N, 07° 15' 32 O
Abb. 4 Blüten des Teucrium scorodonia, Waldweg bei Ennepetal-Paddenöde, 25.06.2017, 276 m, 51° 16' 30 N, 07° 24' 42 O
Abb. 5 Massenbestand von Teucrium scorodonia an einem Weg am Ufer der Ennepe bei Ennepetal-Paddenöde, 25.06.2017, 248 m, 51° 16' 27 N, 07° 24' 17 O


Der Gattungsname Teucrium L. leitet sich wahrscheinlich von gr. "Teukros" ab, dem eponymischen König in der Troas, einer kleinasiatischen Landschaft nördlich von Troja. Das Epitheton scorodonia stammt von gr. "skorodon" (= Knoblauch). Gleichwohl die Pflanzen keinesfalls nach Knoblauch riechen, besteht eine habituelle Ähnlichkeit mit dem auch Scorodonia genannten Lauch-Gamander, Teucrium scordium L.

Der Salbei-Gamander ist ein hübscher Spätsommerblüher, der eigentlich zu selten in Gärten angebaut wird. Er ist anspruchslos, bevorzugt kalkfreie Böden und sollte halbschattig bis sonnig stehen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Teucrium scorodonia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/teucrium-scorodonia.html am Tg.Mo.Jahr.