Tragopogon pratensis L.
einschließlich:
Tragopogon minor Mill.
Tragopogon orientalis L.
Tragopogon grandiflorus Saut.
Wiesen-Bocksbart, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Frühlingblüher, IV–VII, 20–60 cm hoch, teilimmergrün, zwei-, mehrjährig, kurzlebig
Der Wiesen-Bocksbart tritt in Mitteleuropa fast überall verbreitet auf, im Nordwesten zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch; in Nordamerika und Australien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Wiesen, Rasen und Ruderalflächen an Straßenrändern und Bahnanlagen.
Es sind meist zweijährige Pflanzen, selten mehrjährig. Die Stängel sind nicht oder kaum hohl und im oberen Bereich nicht oder kaum keulenartig verdickt. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich, ganzrandig und etwas stängelumfassend. Es finden sich 8 Hüllblätter, die etwa so lang wie die gelben Blüten sind und einen weißlich grünen Rand aufweisen. Die Staubblätter sind an der Spitze violettbraun. Später bilden sich 1,5–2 cm lange, geschnäbelte Früchte mit einem fedrigen "Fallschirm" (= Pappus).
Meist werden beim Wiesen-Bocksbart 3 infraspezifische Taxa unterschieden:
Tragopogon pratensis s. str.:
Blütenköpfchen 2–5,5 cm im Durchmesser, Blüten hellgelb, Blüten so lang wie die Hüllblätter oder wenig kürzer
Tragopogon pratensis ssp. minor (Mill.) Wahlb. (= Tragopogon minor):
Blütenköpfchen 2–4,5 cm im Durchmesser, Blüten hellgelb, Blüten maximal 2/3 so lang wie die Hüllblätter
Tragopogon pratensis ssp. orientalis (L.) Celak. (= Tragopogon orientalis, Tragopogon grandiflorus):
Blütenköpfchen 5–8 cm im Durchmesser, Blüten goldgelb, Blüten meist länger als die Hüllblätter.














Der Gattungsname Tragopogon L. stammt von gr. "tragos" (= Ziegenbock) und gr. "pogon (= Bart), zu "Ziegenbart", nach den geschlossenen Blütenköpfchen, aus denen nach dem Verblühen die Spitzen der Pappi wie ein Bart heraussragen, insbesondere beim T. pratensis L. Das Epitheton pratensis leitet sich von lat. "pratum" (= Wiese) ab und verweist auf den bevorzugten Standort der Pflanzen.
Für den Garten ist Tragopogon pratensis definitiv eine Bereicherung. Er bevorzugt offene, sonnige und warme Stellen. In Wildblumenwiesen, dem naturnahen Garten oder auch submediterranen Rasen sind es passende Pflanzen, die sich meist problemlos etablieren.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Tragopogon pratensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/tragopogon-pratensis.html am Tg.Mo.Jahr.