Trochodendron aralioides Sieb. & Zucc.
Radbaum, Trochodendraceae - Radbaumgewächse
Frühlingblüher, II–V, 6–10(–20) m hoch, immergrün, mehrjährig
Der Radbaum stammt aus Ostasien (Japan, Korea und Taiwain), wo die Pflanzen in Mischwäldern der Mittelgebirge auf Höhen von 1.000–3.000 m über NN wachsen. Meist werden Radbäume nur bis 6–10 m hoch, an günstigen Standorten können auch bis 20 m Höhe erreicht werden. Die Pflanzen sind immergrün, wachsen aufrecht oder ausladend. Die Laubblätter finden sich vorwiegend an den Zweigende. In den unteren, älteren Partien sind die Pflanzen meist unbelaubt. Dies bewirkt ein typisches pagodenartiges Aussehen der Bäume. Die Laubblätter sind 5–8 cm lang, länglich oder rhomboid, randständig gesägt und grün bis gelb-grün. Junge Laubblätter sind anfänglich hellrot bis kupferfarben. Die Blütenstände sind traubig, aufrecht und unauffällig grün. Die Gattung ist phylogenetisch sehr alt und weist relativ einfache Blüten ohne Kronblätter auf. Bei näherer Betrachtung sind die Blüten ungewöhnlich, denn die Staubbeutel sind radförmig an einer kleinen zentralen Scheibe angeordnet. Später bilden sich kreisrunde Sammelbalgfrüchte, die an der Bauchnaht aufreißen und die Samen freigeben. Oft verbleiben die alten Fruchtstände 1–2 Jahre an der Pflanze.








Der Gattungsname Trochodendron Sieb. & Zucc. leitet sich ab von gr. "trochos" (= Rad) und gr. "dendron" (= Baum), was sich auf die ringförmig angeordneten Staubblätter bezieht. Das Art-Epitheton aralioides leitet sich von der Pflanzengattung Aralia L. und gr. "-oeides" (= -ähnlich) ab, was sich auf den ähnlichen, baumförmigen Habitus des Radbaums mit vielen Arten der Araliae bezieht.
Wahrscheinlich ist der Radbaum bis Z 6 winterhart, gleichwohl bisher erfolgreicher Langfristanbau lediglich in milderen Regionen bekannt ist. Wenn Pflanzen absterben oder Winterschäden entwickeln, ist dies meist nicht durch Fröste allein bedingt, sondern oft durch ausgeprägte Trockenheit oder zu starke winterliche Sonneneinstrahlung. Ideal wäre ein immer leicht feuchter, auch humusreicher, durchlässiger Boden. Saure oder neutrale Böden werden bevorzugt. Als Standort wählt man einen halbschattigen Platz ohne Mittagssonne, insbesondere ohne längere Wintersonnephasen. Unschön oder sparrig wachsende Exemplare werden im Frühjahr vor dem Wachstum geschnitten. Auch ein deutlicher Rückschnitt ist möglich. Am besten erfolgt dieser direkt oberhalb schlafender Knospen.
Von den Herkünften gelten japanische als empfindlicher. Idealerweise greift man daher auf bekannt winterharte Herkünfte zurück.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Demes, B. 2013: Trochodendron aralioides Siebold & Zucc., der Radbaum. – Hortus Exot., 13, 3–6.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Trochodendron aralioides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/trochodendron-aralioides.html am Tg.Mo.Jahr.