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Tuberaria guttata (L.) Fourr.
synonym: Cistus guttatus L.
Helianthemum
guttatum (L.) Mill.
Geflecktes Sandröschen, Cistaceae - Zistrosengewächse
Frühling-, Sommerblüher, IVIX, 1040 cm hoch,
sommergrün, einjährig
Das Gefleckte Sandröschen tritt in Mitteleuropa selten auf, lediglich
mit Standorten auf Norderney und in Brandenburg, ansonsten fehlt die Art.
Die Bestände sind rückläufig und an weiteren Standorten inzwischen
erloschen. Das Verbreitungsgebiet ist südwesteuropäisch, mit
Schwerpunkt in den warmen und warmgemäßigten Regionen. Bevorzugt
siedeln die Pflanzen auf Sandtrockenrasen, in lichten Kiefernwäldern
und auf Brachen, im Mittelmeergebiet in Grasfluren und der Garrique. Die
Pflanzen sind kalkmeidend, einjährig und deutlich lang behaart. Die
Stängel sind aufsteigend oder aufrecht, mehr oder weniger bis oben hin
behaart. Die Grundblattrosette besteht aus länglich-elliptischen oder
verkehrt eiförmigen, wegerichähnlichen Laubblättern ohne
Nebenblätter. Zur Blütezeit sind die Grundblätter manchmal
schon vertrocknet. Die Stängelblätter sind schmal-elliptisch bis
lineal-lanzettlich, oft mit Nebenblätter. Die Blüten stehen in
wenigblütigen Büscheln, sind 5-zählig, 12 cm breit,
meist gelb, selten weiß und haben oft einen zentralen, schwarzen bis
braunen Fleck oder Ring. Selten sind die Kronblätter ungefleckt. Die
2 äußeren Kelchblätter sind deutlich kleiner und schmaler
als die 3 inneren, was typisch for die Gattung Tuberaria (Dunal) Spach
ist. Zur Fruchtzeit nicken die Kapseln.
Abb. 1 Behaarte Blühachse der Tuberaria guttata auf einer Wiese bei Golfo Aranci, Sardinien, 06.04.2018, 27 m, 40° 59' 58 N, 09° 37' 41 O | Abb. 2 Wegerichähnliche Grundrosette von Tuberaria guttata in den Bergen bei Golfo Aranci am Capo Figari, Sardinien, 02.04.2018, 118 m, 40° 59' 55 N, 09° 38' 42 O |
Abb. 3 Blüten der Tuberaria guttata Wiese bei Golfo Aranci, Sardinien, 06.04.2018, 25 m, 40° 59' 58 N, 09° 37' 40 O | Abb. 4 Blühende Tuberaria guttata auf einer Wiese bei Golfo Aranci, Sardinien, 06.04.2018, 27 m, 40° 59' 58 N, 09° 37' 41 O |
Abb. 5 Schattenstandort von Tuberaria guttata in den Bergen bei Golfo Aranci am Capo Figari, Sardinien, 02.04.2018, 116 m, 40° 59' 54 N, 09° 38' 41 O | Abb. 6 Ungefleckte Blütenkrone der Tuberaria guttata auf einer Wiese bei Golfo Aranci, Sardinien, 06.04.2018, 27 m, 40° 59' 58 N, 09° 37' 40 O |
Der Gattungsname Tuberaria
leitet sich ab von lat. "tuber" (= Wurzelknolle), nach dem verdickten,
holzigen Rhizom der Tuberaria major (Willk.) P. Silva & Rozeira
(= Cistus humilis Timb.-Lagr.). Das Epitheton guttata stammt
von lat. "guttatus" (= getüpfelt), nach den gefleckten Kronblättern.
Tuberaria guttata ist eine einheimische, stark bedrohte Art
(Gefährungsgrad 1), die durchaus häufiger in sonnigen und offenen
Plätzen angebaut werden sollte.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe.
Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Tuberaria guttata.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/tuberaria-guttata.html am Tg.Mo.Jahr.
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