Typhonium horsfieldii (Miq.) Steenis
synonym:
Arisaema submonoicum Gagnep.
Sauromatum horsfieldii Miq.
Typhonium calcicola C. Y. Wu ex H. Li, Y. Shiao & S. L. Tseng
Typhonium fallax N. E. Br.
Typhonium hongyanense Z. Y. Zhu
Typhonium kerrii Gagnep.
Typhonium kunmingense H. Li
Typhonium larsenii S. Y. Hu
Typhonium pedatum Schott
Eidechsenwurz, Araceae - Aronstabgewächse
Frühlingblüher, III–IV, 50–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Eidechsenwurz stammt aus dem östlichen Asien (China, Indonesien, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam), wo die Pflanzen in immergrünen Wäldern, Strauchgesellschaften, Wiesen, sekundären und Bambuswälern auf 100–3.100 m über Meereshöhe wachsen. In England ist Art seit 1815, in den Niederlanden seit 1830 in Kultur.
Die Pflanzen bilden eine abgeflachte bis fast kugelige Knolle, die während der vegetativen Phase zahlreiche Tochterknollen produziert. Zuerst erscheinen die Laubblätter, später die Blüte. Die Blattstiele sind 35–60 cm hoch, variabel gefärbt, gestreift oder gepunktet, grün bis purpurfarben. Die Lamina ist oberseits samt-grün, mit oder ohne rötlicher bis brauner Mittelachse, mit oder ohne goldene Flecken, unterseits blass grau-grün, manchmal mit rot-purpurfarbenen Flecken, fußförmig 7–13-fach geteilt. Die Lappen sind elliptisch bis lanzettlich, ganzrandig oder gesägt.
Der Blütenstandsstiel ist 4,5–20 cm lang. Die Basis vom Hochblatt (die Spatha = Blütenscheide) ist außen blass- oder mittelgrün oder stumpf mittel- bis dunkelbraun, mit oder ohne rötliche oder schwärzlich braune Flecken oder Streifen, innen weiß oder weißlich grün, eiförmig und gelegentlich mit 1 oder wenigen flachen Kielen. Das Hochblattsegel ist leicht gewölbt, außen blass- oder mittelgrün, schmutzig grünlich oder schmutzig blass bräunlich, mit oder ohne undeutliche, dunklere Flecken, innen weißlich, blassgrün, mit oder ohne verstreute, schwarzviolette Flecken, eiförmig bis länglich-eiförmig, zylinderförmig, 6–17 cm lang, 4–6 cm breit, oft an der Mittelrippe gekielt. Die Blütenachse (der/die Spadix = Kolben) ist kürzer als die Spatha. Die weibliche Zone befindet sich unten, ist zylindrisch oder leicht kegelförmig, 2,5–10 mm lang, 4–8 mm breit. Die sterile Zone befindet sich in der Mitte, ist schmal kegelförmig-konisch, 2–6 cm lang, 3–7 mm breit, an der Basis vollständig von Staminodien (sterile Staubblätter) bedeckt. Die männliche Zone ist zylindrisch, 6–10 mm lang, 2–7 mm breit mit weißen Blüten. Die Spitze der Spadix ist cremefarben oder seltener graubraun mit violetten Flecken, zylindrisch oder selten fusiform, 1,5–4,5 cm lang, 2–6 mm breit. Später bilden sich im reifen Zustand blassgrüne, verkehrt eiförmige bis ellipsenförmige, gerippte und flach gefurchte Beeren.
Obwohl jede Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten trägt, kann sie sich nicht selbst bestäuben, sondern wird von einer anderen Pflanze bestäubt. Insekten die in das Aronstabgewächs gelangen, müssen also mindestens 2 Pflanzen besucht haben, um erfolgreich als Bestäuber zu fungieren. Hierfür werden sie dann von der Pflanze "über Nacht eingesperrt" und am Folgetag wieder frei gelassen. Untersuchungen haben gezeigt, dass über Nacht in den Pflanzen eine deutlich höhere Temperatur als in der Umgebung herrscht, was den "gefangenen" Insekten entgegen kommt.
Der Gattungsname Typhonium Schott existierte schon vorlinnäisch und stammt von gr. "Typhon" (= antikes Monster mit Drachenköpfen und schlimmen Winden), zu lat. "typhoneus", ein mehrfacher Hinsicht treffender Bezug zur wichtigsten Spezies der Gattung, dem T. giganteum Engl. Das Epitheton horsfieldii wurde zu Ehren des amerikanischen Botanikers und Zoologen Thomas Horsfield (1773–1859) etabliert, der die Flora und Fauna Javas studierte.
Typhonium horsfieldii ist eine dekorative Zimmerpflanze, kann aber unter entsprechenden Bedingungen auch im Freiland gehalten werden. Entweder werden die Pflanzen im Topf überwintert, nachdem die Knollen im Herbst abtrocknen konnten oder sie werden in sehr gut durchlässigen Boden gepflanzt, damit die Knollen nicht verfaulen. Eine Abdeckung mit Mull ist hilfreich.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Typhonium horsfieldii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/typhonium-horsfieldii.html am Tg.Mo.Jahr.