Verbena bonariensis L.
synonym: Verbena elongata Salisb.
Verbena trichotoma Moench
Argentinisches Eisenkraut, Verbenaceae - Eisenkrautgewächse
(Nord-)Sommerblüher, VI–IX, 20–150 cm hoch, immergrün, ein-, mehrjährig (kurzlebig)
Verbena bonariensis stammt ursprünglich aus Südamerika (Argentinien, Bolivien, Chile, Paraguay und Uruguay), wo die Pflanzen an Bachrändern, in Feuchtwäldern, Ackerrändern und auf Weiden in Höhen von 2.300–2.600 m über NN wachsen. Die Art ist fast weltweit eingebürgert und tritt in Mitteleuropa mittlerweile an zahlreichen siedlungsnahen Standorten adventiv auf, bildet mehr oder weniger stabile Bestände und wird über kurz oder lang wohl zu den eingebürgerten Exoten zählen (2022). Sie ist seit 1737 in Kultur.
Im mitteleuropäischen Klima gedeiht das Argentinische Eisenkraut als ausdauernde Staude oder ein- bis zweijährige Pflanze. Die Pflanzen bilden keine unterirdischen Ausläufer und wachsen aufrecht mit 4-kantigen, grünen, rauhen Stängeln; der Neutrieb im Frühjahr ist meist rötlich. Die Laubblätter sind länglich-oval bis lanzettlich, sitzend, stängelumfassend, 4–10 cm lang, 5–15 mm breit und randständig unregelmäßig gesägt. Die Blüten erscheinen in terminalen, dichten, rosafarbenen Trugdolden. Die Einzelblüten sind bis 5 mm im Durchmesser, veilchenblau bis purpurfarben. Die Kronblätter sind zu einer 6–8 mm langen, 5-lappigen Röhre verwachsen. Die Kelchröhre ist 3–4 mm lang, zylindrisch, behaart und ebenfalls 5-lappig.





Der Gattungsname Verbena wurde von Linné aus der Literatur des Altertums übernommen, wo lat. "verbena" als Sammelbezeichung einer ganzen Reihe von heilkundlich und spirituell genutzter Pflanzenarten zugeordnet wurde. Etymologisch liegt dem Begriff die indogermanische Wurzel "uerb-" (= flechten) zugrunde, die auch in lat. "virga" (= Rute), russisch "verba" (= Weidenzweig) und weiteren Sprachen sich wiederfindet. Die langen, rutenähnlichen Triebe der V. bonariensis und anderer Arten der Gattung machen den Bezug zu dieser Begriffswurzel deutlich. Das Epitheton bonariensis bezieht sich auf den Naturstandort der Art, Buenos Aires in Argentinien.
Verbena bonariensis ist in milden Lagen im Freiland zu halten, je heißer und trockener der Standort, desto winterhärter ist die Pflanze. Die Neigung von V. bonariensis zur Aussaat kann man in kälteren Regionen nutzen, wo man die Pflanzen als ein- bis zweijährige Exoten im sandigen Beet zieht. Eine Abdeckung ist empfehlenswert. Im Staudenbeet ist eine lockere Pflanzung, eher in den hinteren Bereichen empfehlenswert, da die Pflanzen zierlich sind und bis 150 cm in einer Saison hoch werden können.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Verbena bonariensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/verbena-bonariensis.html am Tg.Mo.Jahr.