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Veronica sublobata M. A. Fisch.
   synonym: Veronica hederifolia ssp. lucorum (Klett & Richt.) Hartl
Hecken-Ehrenpreis, Hain-Ehrenpreis, Seichtlappen-Ehrenpreis, Plantaginaceae - Wegerichgewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, III–V, 05–15 cm hoch, 05–40 cm lang, vorsommergrün, einjährig

Der Hecken-Ehrenpreis tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet bis gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedelt er Ruderalstandorte, Gebüsche, Hecken, Säume, Gärten und Parks. Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend. Die Stängel sind rund und behaart. Die Laubblätter sind im Umriss fast rund, 3–7-lappig, hellgrün und dünn. Die Blüten sind blass lilafarben bis fast weiß mit nur undeutlich abgehobenem Zentrum, 4–5 mm im Durchmesser und stehen in lockeren Trauben. Später bilden sich fast kugelige, kahle Kapselfrüchte, deren Fruchtstiele deutlich länger als die Laubblätter sind. Die Früchte sind anfangs von den zusammengeklappten, rötlichen Kelchblättern bedeckt, später aus den vergilbenden Kelchblättern herausragend.

Nicht alle Autoren erkennen die Veronica sublobata als eigenständige Art an, sondern dem Komplex der V. hederifolia L. zugehörig, insbesondere in internationale Literatur folgt dieser Sichtweise. Die Blütenkrone der V. hederifolia ist hellblau mit deutlich abgehobenem, weißem Zentrum. Die Laubblätter sind breiter als lang und fleischig.


Abb. 1 Aufsteigende Sprossachse der Veronica sublobata mit blass lilafarbener Blüte. Wegrand im Neandertal bei Hochdahl, 01.04.2017, 118 m, 51° 13' 00 N, 06° 58' 51 O
Abb. 2 Rötliche Kelchblätter von Veronica sublobata, die sich nach der Blüte um die sich bildenden Früchte legen. Gehölzstreifen in Stirpe, Westfalen, 22.04.2017, 89 m, 51° 37' 23 N, 08° 18' 51 O
Abb. 3 Niederliegende Sprosse der Veronica sublobata an einem Wegrand im Neandertal bei Hochdahl, 01.04.2017, 118 m, 51° 13' 00 N, 06° 58' 51 O
Abb. 4 Veronica sublobata mit 5-fach, leicht gelappten Laubblättern. Wegrand im Neandertal bei Hochdahl, 01.04.2017, 118 m, 51° 13' 00 N, 06° 58' 51 O
Abb. 5 Laubblätter und lang gestielte Fruchtkapseln von Veronica sublobata. Wegrand im Neandertal bei Hochdahl, 01.04.2017, 118 m, 51° 13' 00 N, 06° 58' 51 O
Abb. 6 Fruchtkapsel von Veronica sublobata mit anliegenden, grünen und behaarten. Gehölzstreifen in Stirpe, Westfalen, 22.04.2017, 89 m, 51° 37' 23 N, 08° 18' 51 O


Etymologisch ist die Benennung der Art nicht eindeutig. Der Gattungsname Veronica L. umfasste vorlinnäisch eine ganze Reihe von Arten, auch verschiedener Gattungen. Möglich wäre eine Ableitung nach der Heiligen Veronika, einer nachbiblischen Legendengestalt, die Jesus das Schweißtuch auf seinem Weg nach Golgatha reichte. In einigen romanischen Sprachen ist mithin der Wortstamm "veronica" für beides, die Pflanze und das Schweißtuch, zutreffend. Das Epitheton sublobata kommt von lat. "sublobtus" (= schwach gelappt), nach den Deckblättern, die schwach gelappt sind, im Gegensatz zu Sippen der V. hederifolia, die tief gelappt sind.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Veronica sublobata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/veronica-sublobata.html am Tg.Mo.Jahr.