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Viburnum odoratissimum Ker Gawl.
synonym: Microtinus odoratissimus (Ker Gawl.) Oerst.
Immergrüner Duftschneeball, Viburnaceae - Schneeballgewächse
auch: Caprifoliaceae -
Geißblattgewächse
Adoxaceae
- Moschuskrautgewächse
Frühlingblüher, IIIV, bis 10(15) m
hoch, immergrün, mehrjährig
Der Immergrüne Duftschneeball stammt aus dem ostasiatischen Raum (China,
Indien, Japan, Myanmar, Philippinen, Thailand und Vietnam), wo die Pflanzen
in Strauchgesellschaften und Wäldern auf 02.500 m über
Meereshöhe vorkommen.
Es sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume mit meist mehreren,
locker verzweigten, aufrechten Stämmen. Die Zweige sind anfangs grün
bis rot, kahl und locker flaumhaarig, später grau bis grau-braun, kahl,
mit erhabenen Korkwarzen (Lentizellen). Die Borke ist grau-braun. Die
Blätter haben rote oder grüne, 13 cm lange Stiele, sind
gegenständig, 720 cm lang, 39 cm breit, verkehrt eiförmig
bis elliptisch oder fast rund, gesägt, glänzend grün, ledrig,
kahl, gelegentlich auf den Nerven locker behaart, unterseits gelegentlich
drüsig. Die Blütenstände sind terminale, pyramidale Rispen,
3,513,5 cm lang, 36 cm breit, mit 410 cm langem
Blütenstandsstiel und früh abfallenden, behaarten, lanzettlichen
bis eiförmigen, bis 1 cm langen Hochblättern. Die Einzelblüten
sind sitzend oder kurz gestielt, duftend. Die Kelche sind grün,
röhren-glockenförmig verwachsen, bis 4 mm lang, kahl, mit breit
3-eckigen Lappen. Die Kronen sind weiß bis gelblich-weiß,
gelegentlich rötlich, etwa 7 mm im Durchmesser, kahl, zu einer kurzen
Röhre verwachsen mit eiförmigen bis runden, 23 mm langen
Lappen. Später bilden sich anfangs rote, später schwarze,
eiförmige bis elliptische, etwa 8 mm lange, 56 mm breite, kahle
Steinfrüchte. Die Steinkerne (Pyrene) sind eiförmig bis elliptisch,
etwa 7 mm lang, etwa 4mm breit mit zentraler Vertiefung.
Abb. 1 Sorte des Viburnum odoratissimum mit kastanienrotem Blattaustrieb, Straßenbepflanzung in der Innenstadt von Olbia, Sardinien, 02.04.2018 | Abb. 2 Junger Strauch des Viburnum odoratissimum in einem Privatgarten Z 7b, inzwischen (2021) durch Winterschäden abgestorben, 16.05.2003 |
Abb. 3 Strauch des Viburnum odoratissimum in der Innenstadt von Olbia, Sardinien, 02.04.2018 | Abb. 4 Blütenstand des Viburnum odoratissimum, Straßenbepflanzung in der Innenstadt von Olbia, Sardinien, 02.04.2018 |
Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens
Viburnum L., welcher schon vorlinnäisch gebraucht wurde und sich
auf den Wolligen Schneeball, Viburnum
lantana L., bezog. Das Epitheton odoratissimum stammt von
lat. "odoratissimus" (= äußerst wohlriechend).
Viburnum odoratissimum ist ein architektonisch auffälliger
Strauch mit großen, glänzenden Blättern. Die Pflanzen sind
gut schnittverträglich und tolerieren unterschiedliche Böden. Die
Winterhärte reicht leider nur für geschützte Standorte in
Z 8. Ab etwa 12 °C kommt es zu ersten Schäden, ab etwa 14
°C zum Zurückfrieren. Vollständig zurückfrierende Exemplare
sterben oft ab. In kalten Wintern hilft eine Mulchschicht in den unteren
Strauchbereichen. Als Standort im Garten wählt man am besten einen Platz
ohne Wintersonne.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Viburnum odoratissimum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-odoratissimum.html am
Tg.Mo.Jahr.
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