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Viburnum plicatum Thunb.
Japanischer Schneeball, Viburnaceae - Schneeballgewächse
  auch: Caprifoliaceae - Geißblattgewächse
  Adoxaceae - Moschuskrautgewächse
Vollfrühlingblüher, IV–VI, 2–3 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Japanische Schneeball stammt aus Ostasien (China, Japan und Taiwan), wo die Pflanzen in Mischwäldern und Strauchgesellschaften auf 200–3.000 m über Meereshöhe vorkommen.

Die Borke ist hellbraun. Die Zweige sind stielrund, gelblich-braun bis grau-schwarz, mehr oder weniger behaart, mit runden Korkwarzen. Die Laubblätter sind gegenständig, ohne Nebenblätter, breit eiförmig bis verkehrt eiförmig oder rundlich, 4–12 cm lang, 2–7 cm breit, gesägt, oberseits locker flaumhaarig, unterseits mehr oder weniger samthaarig. Der Blattstiel ist 1–2 cm lang und locker behaart.

Die Blüten erscheinen nach den Laubblättern, stehen in flachen oder kugeligen, 5–10 cm im Durchmesser großen Trugdolden. Innere Blütenkreise bestehen aus fertilen, gelblich-weißen, 2–3 mm im Durchmesser großen Blüten; der äußere Blütenkreis besteht aus sterilen, 1,5–4 cm im Durchmesser großen Schaublüten mit verkehrt eiförmigen oder fast runden, unterschiedlich großen Lappen. Der Blütenstandsstiel ist 1,5–4 cm lang; die Hochblätter sind lanzettlich, 1,5–6 mm lang, behaart und hinfällig. Später bilden sich breit eiförmige bis verkehrt eiförmig-kugelige, 5–6,5 mm lange, 3–4 mm breite Früchte, anfänglich grün-rot, dann glänzend schwarz.


Abb. 1 Hellbraune Borke von Viburnum plicatum, im Botanischen Garten München, 30.05.2025
Abb. 2 Blütenstand des Viburnum plicatum mit dem äußeren Kreis steriler Schaublüten. Botanischer Garten München, 30.05.2025
Abb. 3 Laubblatt von Viburnum plicatum im Botanischen Garten München, 30.05.2025
Abb. 4 Blütenstände von Viburnum plicatum im Botanischen Garten München, 30.05.2025


Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Viburnum L., welcher schon vorlinnäisch gebraucht wurde und sich auf V. lantana L. bezog. Das Epitheton plicatum stammt von lat. "plicatus" (= gefaltet), nach den Laubblättern, deren tiefe Nervatur an eine Faltung erinnert.

Viburnum plicatum wird gelegentlich in Gärten angebaut, da die Blütenstände einen prächtigen Blickfang bilden. Der Standort sollte halbschattig bis sonnig sein auf lockeren, nicht zu trockenen Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Viburnum plicatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-plicatum.html am Tg.Mo.Jahr.