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Viburnum rhytidophyllum Hemsl.
synonym: Callicarpa vastifolia Diels
Runzelblättriger Schneeball, Chinesischer Schneeball, Adoxaceae -
Moschuskrautgewächse
auch: Caprifoliaceae -
Geißblattgewächse
Adoxaceae -
Moschuskrautgewächse
Frühlingblüher, IVV, 200400 cm hoch, immergrün,
mehrjährig
Der Runzelblättrige Schneeball stammt aus China, wo die Pflanzen in
Wäldern und Strauchgesellschaften in Höhen von 7002.400 m
über NN wachsen. Es sind immergrüne Sträucher oder kleine
Bäume bis 4 m Höhe mit anfangs hellbrauner, später grau-brauner,
längsrissiger Borke. Junge Zweige sind gelblich-weiß bis
rötlich-braun und sternhaarig, ältere Zweige kahl und rot-braun
bis grau-schwarz, mit kleinen rundlichen Korkwarzen (Lentizellen). Die
Laubblätter sind gegenständig, länglich oval, seltener
lanzettlich, 825 cm lang, 1,58 cm breit und haben einen 1,54
cm langen Stiel. Junge Laubblätter sind gelblich-weiß bis
rötlich-braun. Ausgereifte Laubblätter sind ledrig, ganzrandig
oder leicht gezähnt. Oberseits sind die Laubblätter grün und
verkahlend, unterseits weiß-grau und runzelig. Die Blütenstände
stehen terminal, haben einen 1,57 cm langen Stiel, sind zusammengesetzte,
schirmförmige Zymen (jede Hauptachse endet in einer Blüte) und
haben einen Durchmesser von 712 cm. Die Blüten sind weiß
und 57 mm im Durchmesser. Zum Herbst bilden sich erst rötliche,
später schwarze, breit eiförmige, 68 mm lange, 1-samige
Steinfrüchte.
Vereinzelt neigt der Runzelblättrige Schneeball in Mitteleuropa zur
Ausbreitung, sowohl mit verschleppten Gartenabfällen, als manchmal auch
über Saat. Bisher ist die Ausbreitungstendenz noch nicht problematisch
invasiv, da die meisten Pflanzen in Siedlungen, Gärten oder Parks
aufkommen.
Abb. 1 Spontan aufkommender Sämling eines Viburnum rhytidophyllum am Wegesrand nahe der Düsseler Höhe, Aprath, 188 m, 51 16' 20° N 07 04' 35° O, 24.12.2016 | Abb. 2 Blütenstand von Viburnum rhytidophyllum im Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017 |
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Abb. 3 Blüten und sternhaarige junge Sprossachsen des Viburnum rhytidophyllum im Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017 |
Nicht vollständig gesichert
ist die Ableitung des Gattungsnamens Viburnum L., welcher schon
vorlinnäisch gebraucht wurde und sich auf den Wolligen Schneeball,
Viburnum lantana L., bezog. Das
Epitheton rhytidophyllum stammt von gr. "rhytides" (= Runzeln, Falten)
und gr. "phyllon" (= Blatt), nach dem Aussehen der Laubblätter.
Viburnum rhytidophyllum wird schon lange in
mitteleuropäischen Gärten als immergrüner Großstrauch
angebaut. Er ist ausgesprochen robust, verträgt Sonne bis Halbschatten,
unterschiedliche Böden und kann gut zurück geschnitten werden,
falls er zu groß oder bei starker Beschattung sparrig werden sollte.
Wegen der Sternhaare sollte der Schnitt mit Mundschutz erfolgen. Ebenso ist
es ratsam, den Standort nicht an frequentierten Flächen zu
wählen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Viburnum rhytidophyllum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-rhytidophyllum.html am
Tg.Mo.Jahr.
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