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Eutrema japonicum (Miq.) Koidz.
  synonym: Wasabia japonica (Miq.) Matsum.
Wasabi, Brassicaceae, Kreuzblütengewächse
Frühlingsblüher, III–V, 10–60(–75) cm hoch, sommer-, immergrün, mehrjährig

Der Wasabi ist ein aus der japanischen Küche bekannte Pflanze, die aus Japan, Korea und der russischen Insel Sachalin (Eutrema japonicum var. sachalinensis (Miyabe & T. Miyake) Nemoto) kommt. Bevorzugt wächst er an sumpfigen Standorten, Ufern und in Feuchtgebieten. Für die Küche wird die Wurzel genutzt, die als senkrecht wachsendes, fleischiges Rhizom gebildet wird. Die Blätter stehen in einer grundständigen Rosette und werden bis etwa 60 cm hoch. Sie sind herz- bis nierenförmig und haben meist einen leicht gezähnten Blattrand. Der Blütenstand ist traubig, mit zwittrigen Blüten und 4 weißen Kronblättern. Die Kelchblätter sind grün und länglich. Die Früchte sind schmal längliche Schoten und reifen im Sommer. In den meisten mitteleuropäischen Wintern ziehen die Pflanzen ein. Ausgesprochen milde Witterung kann zum Überdauern der Blätter führen, so dass die Pflanzen immergrün bleiben.


Abb. 1 Das rundliche bis herzförmige, grüne, kahle Blatt des Eutrema japonicum, Privatgarten
Abb. 2 Zweijährige Jungpflanze des Eutrema japonicum im 1,5-L-Topf
Abb. 3 Blütenstand des Eutrema japonicum mit den weißen Kronblättern, 13.03.2014, Privatgarten
Abb. 4 Der traubige, noch nicht voll enfaltete Blütenstand von Eutrema japonicum, 13.03.2014, Privatgarten
Abb. 5 Idealer Platz von Eutrema japonicum an einem Wasserlauf im Palmengarten Frankfurt, 22.03.2014
Abb. 6 Blütenstand von Eutrema japonicum mit den typischen Tragblättern, wie Abb. 5, Palmengarten Frankfurt, 22.03.2014


Der Gattungsname Eutrema R. Br. leitet sich ab von gr. "eu" (= gut, schön) und gr. "trema" (= Punkt, Loch) und bezieht sich auf die Scheidewand der Schoten (Früchte), die in der Mitte ein Loch aufweisen. Das Trema ist Neutrum und heute noch im Deutschen gebräuchlich für 1. Zahnlücke der mittleren Schneidezähne und 2. Punkte in der Schrift, wie beispielsweise die Ü-Punkte beim Umlaut "ü". Der Gattungsname Eutrema hat Vorrang vor dem Gattungsnamen Wasabia Matsum., da er älter ist. Der britische Botaniker Robert Brown hat Eutrema anhand der Typus-Art E. edwardsii R. Br. etabliert - eine Art, die er nach dem Schiffs-Chirurgen Edwards benannte, dessen Herbarium als Quelle des Protologs diente. Das Epitheton japonicum ist die neutrale Deklination der Herkunft der Pflanze aus Japan, neutrale Deklination deshalb weil "Trema" sächlich ist.

Eutrema japonicum sind sicherlich interessante Exoten für den Garten. Sonnige und feuchte Stellen an Teichen, Bachläufen oder sumpfigen Bereichen des Gartens sind ideal. Erste Erfahrungen deuten eine gute Winterhärte an. Über die Ernte der Wurzeln (Alter, Zeitpunkt, Vorgehen) im mitteleuropäischen Freiland liegen noch nicht genügend Erfahrungen vor.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Eutrema japonicum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/wasabia-japonica.html am Tg.Mo.Jahr.