Berula erecta (Huds.) Coville
synonym: Berula angustifolia (L.) Koch
Sium erectum Huds.
Siella erecta (Huds.) Pimenov
Sium angustifolium L.
Berle, Schmalblättriger Merk, Apiaceae - Doldenblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 30–80 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Berle tritt in den meisten Regionen Mitteleuropas zerstreut bis verbreitet auf, fehlt jedoch im höheren Bergland. Das Verbreitungsgebiet umfasst Europa, das westliche Asien und Amerika. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an nassen Standorten in Bächen, Gräben und Quellsümpfen. Es werden unter- und oberirdische Ausläufer gebildet. Als Schwimmblattpflanze kann sie im Wasser große Herden mit mehr oder weniger fertilen Sprossen bilden. Die Landform hingegen bildet regelmäßig Blütenstände aus. Die Pflanzen sind immergrün und mehrjährig, sie wachsen niederliegend bis aufrecht. Die Stängel sind kahl, fein gerillt und rund. Die Laubblätter sind 1(–2)-fach gefiedert mit eiförmigen bis rundlichen Fiederblättern an den unteren Laubblättern und lanzettlichen Fiederblättchen an den oberen Laubblättern. Randständig sind die Fiederblätter gesägt oder eingeschnitten. Die Dolden sind blattgegenständig und 10–20-strahlig. Es finden sich 5–8 lineal-lanzettliche Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter sind ebenfalls 5–8 lineal-lanzettliche vorhanden. Später bilden sich eiförmige, bis 1,5 mm lange Früchte.






Der Gattungsname Berula W. D. J. Koch stammt von gallisch "berura" (= Brunnenkresse), später zu lat. "berula", nach dem selben Standort und der entfernten Ähnlichkeit mit der echten Brunnenkresse, Nasturtium officinale L. Das Epitheton erecta leitet sich ab von lat. "erectus" (= aufrecht) und beschreibt wohl auf die "aufrechte Form" der blühenden Sprosse im Gegensatz zu den "schwimmenden" Wasserformen.
Berula erecta ist eine hervorragende Pflanze für feuchte Bereiche im Garten. An Teichen, Bächen oder sumpfigen Arealen fühlen sich die Pflanzen wohl und präsentieren als Immergrüne ganzjährig Laub und spät im Jahr die Blütenstände.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Berula erecta. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/berula-erecta.html am Tg.Mo.Jahr.