Cerastium arvense L.
Acker-Hornkraut, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Beginn Vollfrühlingblüher, IV–VIII, 05–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Das Acker-Hornkraut tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf. Es besiedelt Ruderalstandorte an Wegrändern, Böschungen und älterem Mauerwerk, sowie in Trockenrasen, Fels- und Schuttgesellschaften. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar, in Südamerika ist die Art eingebürgert.
Es sind immergrüne, locker rasig wachsende Pflanzen, die flaumig behaart und drüsig oder fast kahl sein können. Sie bilden unter- und oberirdische Ausläufer, sowie Legtriebe. Die Laubblätter sind gegenständig, bis 4,5 cm lang, lineal-lanzettlich, weich und oberseits meist behaart. Nichtblühende Triebe wachsen meist gestreckt und niederliegend, während blühende aufsteigend sind. Die Blüten erscheinen vom Vollfrühling bis in den Hochsommer hinein, haben 5 weiße, 11–15 mm lange, bis fast zur Hälfte geteilte Kronblätter, die länger als die grünen, 5–7 mm langen Kelchblätter sind. Später bilden sich walzenförmige Kapselfrüchte mit 6 Kapselzähnen, die 1–2 mal länger als der Kelch sind.






Der Gattungsname Cerastium L. leitet sich ab von gr. "kerastes" (= gehörnt) und beschreibt die hornförmig aus dem Kelch heraus ragenden Früchte. Das Epitheton arvensis stammt von lat. "arva" (= Ackerland) und beschreibt einen der bevorzugten Wuchsorte der Art.
Bei den Hornkräutern sind die Kronblätter höchstens bis zu Mitte gespalten, während bei den ähnlichen Sternmieren, Stellaria L., die Kronblätter fast bis zum Grund 2-teilig sind oder fehlen, lediglich bei Stellaria holostea L. sind sie ebenfalls bis zur Hälfte geteilt. Die Kronen der Sternmieren sehen scheinbar "sternenförmig" 10-teilig aus. Die Kapseln der Hornkräuter sind walzenförmig und öffnen sich meist mit 6 Zähnen, während jene der Sternmieren kugelig bis eiförmig sind und sich 6-klappig öffnen.
Cerastium arvense sind Pflanzen, welche womöglich im einen oder anderen Garten spontan aufgetreten sind. Mancherorts werden sie als Unkräuter empfunden und entfernt. Im naturnahen Garten wäre ein Anbau reizvoll.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Cerastium arvense. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cerastium-arvense.html am Tg.Mo.Jahr.