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Clinopodium nepeta (L.) Kuntze
synonym:
  Calamintha nepeta (L.) Savi
  Calamintha officinalis Moench
  Melissa nepeta L.
  Satureja nepeta (L.) Scheele
Kleinblütige Bergminze, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Spätsommer-, Herbstblüher, VII–IX, 30–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Kleinblütige Bergminze kommt in Mitteleuropa selten vor, mit nur noch einem ursprünglich indigenen Standort bei Regensburg. Alle anderen sind unbeständige Verwilderungen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Steinschuttfluren, Felsstandorte und Mauern, stets auf Kalk.

Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer und wachsen aufsteigend. Die Stängel sind behaart, 4-kantig oder stielrund. Die Laubblätter sind kurz gestielt, behaart, bis 35 mm lang, eiförmig, ganzrandig oder schwach gekerbt bis gezähnt.

Die Blüten stehen in 5–15-blütigen Zymen, die ihr Tragblatt weit überragen und deren mittlere Blüten einen 3–5 cm langen Stiel aufweisen. Die Kronblätter sind 8–12 mm lang, weiß bis hellviolett. Der Kelch ist 5–7 mm lang und hat ungleich lange Zähne (untere 1–2 mm, obere 0,5–1,5 mm).


Abb. 1 Blühende Pflanze des Clinopodium nepeta am Wegesrand an der Pustinja Blaca auf der Insel Brac, Kroatien, 05.10.2015, 216 m, 43° 17' 34 N, 16° 31' 45 O
Abb. 2 Eiförmige, gegenständige Laubblätter des Clinopodium nepeta, an der Pustinja Blaca auf der Insel Brac, Kroatien, 05.10.2015, 216 m, 43° 17' 34 N, 16° 31' 45 O
Abb. 3 Büten von Clinopodium nepeta mit fast weißen Blütenkronen, Pustinja Blaca auf der Insel Brac, Kroatien, 05.10.2015, 216 m, 43° 17' 34 N, 16° 31' 45 O


Der Gattungsname Clinopodium L. leitet sich ab von gr. "kline" (= Bett) und gr. "podion" (= Füßchen), zu gr. "klinopodion". Es ist ein Motiv, welches die Blütenscheinquirle des Gewöhnlichen Wirbeldosts, Clinopodium vulgare L., mit den Knäufen antiker Bettfüße vergleicht. Das Epitheton nepeta stammt von lat. "nepeta" (= Echte Katzenminze, Nepeta cataria L.), nach der Ähnlichkeit und den aromatischen Eigenschaften.

Charakteristisch für die Gattung Micromeria Benth. sind die nach unten eingerollten, sitzenden oder kurz gestielten Laubblätter. Es sind krautige Pflanzen oder Halbsträucher deren Kelche Symmetrieachsen aufweisen.

Charakteristisch für die Gattung Satureja L. sind die 4-kantigen Stämme, die aromatischen und nach oben gefalteten Blätter mit Drüsenhaaren. Die Blüten sind 2-lippig und stehen in den Blattachseln in kompakten Büscheln.

Charakteristisch für die Gattung Clinopodium sind die Drüsenpunkte auf allen vegetativen Teilen. Die Blätter haben einen deutlichen Blattstiel. Der Blütenkelch ist deutlich 2-lippig, nicht radiärsymmetrisch.

Die Kleinblütige Bergminze ist ein hübscher, duftender Exot für den sonnigen und offenen Platz im Steingarten, Alpinum oder Yuccabeet. Ideal ist ein gut drainierter und kalkhaltiger Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Clinopodium nepeta. - http://www.tropengarten.de/Pflanzen/clinopodium-nepeta.html am Tg.Mo.Jahr.