Conium maculatum L.
Gefleckter Schierling, Apiaceae - Doldenblütler
Beginn Frühsommerblüher, VI–IX, 80–180(–300) cm hoch, sommergrün, zwei-, mehrjährig
Der Gefleckte Schierling tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf. Aufgrund seines Standortverhaltens wird davon ausgegangen, dass er ursprünglich aus Südeuropa bis Westasien stammt und durch menschliche Aktivität schon im Altertum nach Mittteleuropa verschleppt wurde (Archäophyt). In Ostasien, Nordamerika und Australien ist er ebenfalls eingebürgert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Wiesen, Hecken, Gebüschsäume, Bach- und Flussufer, sowie ruderale Stellen entlang von Wegen oder auf Schuttflächen.
Die Pflanzen sind zweijährig und gehören zu größten einheimischen Doldenblütlern; können in Einzelfällen bis 3 m Höhe erreichen. Die Stängel sind stielrund, kahl, bereift und besonders in den unteren Partien rot gefleckt. Auch die Laubblätter sind kahl; sie sind 2–4-fach gefiedert und im Umriss 3-eckig. Die Dolden bestehen aus 8–15 Döldchen und haben 5–6 Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen) mit häutigem Rand. Hüllchenblätter unterhalb der Döldchen gibt es 4–8; sie sind unregelmäßig schmal, fädlich bis 3-eckig und ebenfalls mit häutigem Rand. In den Dolden sind die nach außen gerichteten Kronblätter nur wenig größer als die restlichen Kronblätter (nicht strahlend). Die Früchte sind 2,5–3,5 mm lang, gerippt und eiförmig.






Schon in der Antike war der Gefleckte Schierling als starke Giftpflanze bekannt. Seine Giftigkeit kommt heute noch im Begriff Schierlingsbecher, als Motiv für eine tödliche Zubereitung, zum Ausdruck. Er dürfte zu den potentesten einheimischen Giftpflanzen gehören. Die Unterscheidung von anderen Arten kann manchmal schwierig sein. Der gefleckte und bereifte, unbehaarte Stängel ist ein gutes Merkmal; zudem riechen die Pflanzen streng und unangenehm. Die Früchte sind oval und nicht länglich.
Der Gattungsname Conium L. stammt von gr. "konos" (= Kegel), nach den schmalen, kegelförmigen Abschnitten der Laubblätter. Schon vorlinnäisch bezeichnete gr. "koneion" den gefleckten Schierling. Das Epitheton maculatum leitet sich ab von lat. "maculatus" (= gefleckt) und bezieht sich auf die gefleckten Stängel der Art.
Conium maculatum ist eine Pflanze für den naturnahen Garten an sonniger Stelle.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022 Conium maculatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/conium-maculatum.html am Tg.Mo.Jahr.