Daphne laureola L.
Lorbeer-Seidelbast, Thymelaeaceae - Seidelbastgewächse
Vorfrühlingblüher, II–IV, 30–150(–250) cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Lorbeer-Seidelbast tritt in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg selten, sowie in Österreich selten bis zerstreut auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden Laubmischwälder und Strauchgesellschaften, überwiegend auf Kalk besiedelt. Durch Kultivierung und Urbanisierung der Landschaften sind die natürlichen Bestände rückläufig. Die Pflanzen sind wenig verzweigende Zwergsträucher. Die Rinde ist anfangs gelbgrün, später hellgrau. Die Laubblätter sind keilförmig lanzettlich, derb, bis 12 cm lang und 3 cm breit, matt glänzend, kahl und über der Mitte am breitesten. Die Blüten erscheinen in 5-blütigen, achselständigen, nickenden Trauben. Wie alle Seidelbastgewächse hat auch der Lorbeer-Seidelbast keine Kronblätter, sondern Kelchblätter mit Schaufunktion; diese sind röhrenförmig, 4-zipfelig, gelblichgrün, 4-zählig, 8–12 mm lang, unangenehm riechend und haben orangegelbe Staubbeutel. Später bilden eiförmige, 6–10 mm lange, schwarze Früchte.





Die Ableitung des Gattungsnamens Daphne L. geht auf die Ähnlichkeit mit dem Lorbeerbaum (Laurus nobilis L.) zurück: lat. "daphne" (= "laurus", Lorbeerbaum). Sowohl die gelbgrünen Blüten, das immergrüne Blatt, als auch die schwarzen Früchte sind bei beiden Arten ähnlich. Aus der vorlinnéschen Zeit stammt die von J. Bauhin (1650, Historia plantarum universalis I, 5:556) genutzte Bezeichung: "Laureola folio deciduo, sive Mezereum Germanicum", die schon die Ähnlichkeit beider Arten andeutet. Das Epitheton laureola stammt von lat. "laurus" (= Lorbeer), mit dem Deminutiv zu lat. "laureola" (= kleiner Lorbeerzweig), nach der morphologischen Ähnlichkeit mit dem Lorbeerbaum.
Die Blüte des Lorbeer-Seidelbasts erscheint im zeitigen Frühjahr, wenn sonst noch nicht viel blüht. Ein idealer Standort ist sonnig bis halbschattig, im Unterwuchs von Sträuchern, am besten auf Kalk oder basenreichem Boden und an einem geschützten, warmen Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Daphne laureola. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/daphne-laureola.html am Tg.Mo.Jahr.