Dorycnium germanicum (Gremli) Rikli
synonym:
Dorycnium pentaphyllum ssp. germanicum (Gremli) Gams
Seidiger Backenklee, Fabaceae (Leguminosae) - Hülsenfruchtgewächse
Sommerblüher, V–VII, 15–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Seidige Backenklee tritt in Bayern selten auf, ansonsten fehlt er in Mitteleuropa. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Fels- und Schotterfluren und Kiefernwälder auf kalkhaltigen Böden.
Es sind immergrüne oder krautige Halbsträucher mit Pfahlwurzeln. Die Laubblätter sind 5-zählig, seidig behaart bis verkahlend, obere Blattabschnitte lanzettlich und 2–4 mm breit, untere eilanzettlich und 5–15 mm lang.
Der Blütenstand ist kopfig, lang gestielt, 6–14-blütig, meist mit 3-teiligem Tragblatt. Die Blüten sind 5–7 mm lang, weiß mit dunkler Schiffchenspitze. Die Flügel sind an der Spitze verwachsen und haben beidseits eine Auswölbung (= "Backe"). Die Kelche sind 2–4 mm lang und angedrückt behaart, die Blütenstiele sind kürzer als die Kelchröhre. Später bilden sich eiförmige, glatte, 3,5–4,5 mm lange und 2–4 mm breite Schoten.


Der Gattungsname Dorycnium Mill. stammt wahrscheinlich von gr. "dory" (= Lanze), zu gr. "doryknion" (= eine Giftpflanze), in Anlehnung daran, dass die Pflanzen möglicherweise zum Vergiften von Pfeilspitzen gebraucht wurden. Das Epitheton germanicum verweist auf den Fundort.
Der Seidige Backenklee ist eine niedrig wachsende Pflanze für einen warmen, sonnigen Standort im Steingarten, Wüstenbeet oder in Kombination mit immergrünen Xerophyten. Die Pflanzen benötigen einen kalkhaltigen Boden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Dorycnium germanicum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dorycnium-germanicum.html am Tg.Mo.Jahr.