Eriophorum vaginatum L.
Scheiden-Wollgras, Cyperaceae - Zypergrasgewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, III–V, 30–80 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Das Scheiden-Wollgras tritt in Mitteleuropa verbreitet im Norden und in Südbayern auf, ansonsten zerstreut mit größeren Lücken. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedelt es in Mooren, sowohl auf offenen Moorflächen als auch in Bruchwäldern. Unter den Wollgräsern gehört es zu den Horste bildenden, die keine Ausläufer machen. Die Stängel sind rund, oberwärts 3-kantig, am Rand rauh und mit aufgeblaserner Blattscheide. Die Laubblätter sind borstenförmig, rinnig bis 3-kantig. Zur Blütezeit findet sich 1 Ährchen pro Stängel, das oval bis länglich ist, bis etwa 2 cm lang.










Das Scheiden-Wollgras bildet keine Ausläufer, sondern wächst in dichten Horsten und es siedelt eher auf trockeneren Standorten, beispielsweise auf den Bulten. Die Ährchen stehen einzeln je Stängel, ein Merkmal welches es gut unterscheidbar vom am selben Standort gedeihenden Schmalblättrigen Wollgras, Eriophorum angustifolium Honck., macht. Das E. angustifolium ist eher in nasseren Bereichen anzutreffen, gerne in den Schlenken, wo es sich über die Ausläufer rasch ausbreiten kann.
Der Gattungsname Eriophorum L. leitet sich ab von gr. "erion" (= Wolle) und gr. "phoros" (= -tragend) und beschreibt gut die Wollschöpfe der Gattung, die aus fädigen Fortsätzen der Blütenhülle bestehen, mit der späteren Frucht verbunden bleiben und mit dieser dann abfallen. Das Epitheton vaginatum besteht aus lat. "vaginatus" (= Scheiden-) und beschreibt die aufgeblasenen Laubblattscheiden der Art, die an die Scheide des römischen Kurzschwertes erinnern (= Vagina).
Eriophorum vaginatum ist immergrün, verträgt feuchte Böden und stehendes Wasser, kann als Begleitpflanzung von Gewässern genutzt werden und dekoriert mit seinen prächtigen Wollschöpfen den Garten. Wichtig ist, kalkarme Bedinungen am Pflanzort zu haben, ansonsten sind die Gräser ausgesprochen anspruchslos.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020 Eriophorum vaginatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/eriophorum-vaginatum.html am Tg.Mo.Jahr.