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Firmiana simplex (L.) W. Wight
synonym:
  Firmiana platanifolia (L. f.) Schott & Endl.
  Hibiscus simplex L.
  Sterculia platanifolia L. f.
  Sterculia simplex (L.) Druce
  Sterculia urens Roxb.
Chinesischer Parasol, Sonnenschirmbaum, Malvaceae - Malvengewächse
Sommerblüher, VI–VII, bis 16 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Chinesische Parasol stammt aus Ostasien (China, Japan und Taiwan), wo die Pflanzen in Wäldern und siedlunsgnahen Standorten vorkommen. In Nordamerika ist die Art eingebürgert und teilweise ein invasiver Neophyt.

Es sind laubabwerfende Bäume mit typischerweise grüner und weicher Borke. Die Laubblätter sind herzförmig, fingerförmig 3–5-fach eingeschnitten, kahl oder schwach behaart, 15–30 cm im Durchmesser mit 15–30 cm langem Blattstiel und 3-eckigen Lappen. Der Blütenstand ist eine terminale, 20–50 cm hohe Rispe. Die Einzelblüten haben grüne, 7–9 mm lange, behaarte Kelche mit linearen Lappen. Der Blütenstiel ist etwa so lang wie der Kelch. Männliche Blüten sind kahl und so lang wie die Kelche. Weibliche Blüten sind behaart. Später bilden sich bis 11 cm lange, 2–4-samige, behaarte oder kahle Kapselfrüchte. Die Samen sind kugelig, etwa 7 mm im Durchmesser.


Abb. 1 Oberer Kronenbereich einer Firmiana simplex in einem Privatgarten in Tecklenburg, 31.08.2019
Abb. 2 Oberer Kronenbereich einer Firmiana simplex in einem Privatgarten in Tecklenburg, 31.08.2019
Abb. 3 Die Borke von Firmiana simplex ist grün und weich, Privatgarten in Tecklenburg, 31.08.2019
Abb. 4 Blick in den Kronenbereich einer Firmiana simplex in einem Privatgarten in Tecklenburg, 31.08.2019
Abb. 5 Grün-weiße Zeichung der Borke einer Firmiana simplex in einem Privatgarten in Hecklingen, Baden-Württemberg, 16.06.2023
Abb. 6 Gelapptes Laubblatt einer Firmiana simplex in einem Privatgarten in Hecklingen, Baden-Württemberg, 16.06.2023


Der Gattungsname Firmiana Marsili wurde zu Ehren von Carl Joseph Firmian (1716–1782) etabliert, einem österreichischen Förderer der Wissenschaften, der auch Patron des Botanischen Gartens von Padua war. Das Art-Epitheton simplex stammt von lat. "simplex" (= einfach), nach einfachen, ungefiederten Laubblättern.

Firmiana simplex ist in Mitteleuropa möglicherweise an der Grenze der Winterhärte. Es gibt erfolgreiche mittelfristige Anbauversuche bis in Z 7b, bei denen sich die Pflanzen durchaus robust und bislang als winterhart erwiesen haben. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist empfehlenswert, am besten in Begleitung anderer Gehölze. Die Ansprüche an den Boden scheinen gering zu sein.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Firmiana simplex. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/firmiana-simplex.html am Tg.Mo.Jahr.