Genista anglica L.
Englischer Ginster, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Beginn Vollfrühlingblüher, IV–VI, 10–40 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Englische Ginster tritt im Nordwesten Mitteleuropas zerstreut auf, fehlt in anderen Regionen ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedelt er bodensaure Zwergstrauchheiden und kalkarme Halbtrockenrasen des Flachlands. Es sind kleine, immergrüne Ginsterpflanzen, die meist niederliegend oder aufsteigend an anderen Pflanzen wachsen. Ältere Zweige sind kahl, grün-rötlich grau, blattlos und tragen Dornen. Jüngere Zweige sind dicht beblättert und ohne Dornen. Die Laubblätter sind lanzettlich, bis 7 mm lang. Unterhalb der Blüten finden sich ovale Tragblätter (Hochblätter), die wenig länger als der Blütenstiel sind. Die Blüten stehen in kurzen Trauben. Später bilden sich kahle, aufgeblasene Hülsen. Alle Pflanzenteile sind kahl.
Ähnlich dem Englischen Ginster ist der Deutsche Ginster, Genista germanica L. Die Unterscheidung ist einfach, da der Englische Ginster vollständig kahl ist, hingegen der Deutsche Ginster an blühenden Zweigen, Kelchen und Hülsen abstehend behaart. Letzterer hat zudem oft verzweigte Dornen an den älteren Zweigen (beim Englischen Ginster unverzweigt), die Blätter sind länger, bis 2 cm, und die Blüten stehen in längeren Trauben.






Der Gattungsname Genista L. wurde schon vorlinnäisch für zahlreiche Arten und Gattungen des westlichen Mittelmeerraumes genutzt und später auf die Gattung Genista übertragen. Das Benennungsmotiv bleibt ungeklärt. Das Epitheton anglica bezieht sich auf den Naturstandort, allerdings nicht ausschließlich auf England, sondern auf West- und Nordeuropa allgemein, da die etymologische Wurzel "Angeln" ist, ein nordmitteleuropäisches Volk welches nach Britannien emigrierte. Noch heute findet sich diese Tatsache im Begriff Angelsachsen.
Der Englische Ginster wird eher selten im Garten angebaut, da er zu den kleineren Ginsterarten gehört. Nichtsdestotrotz eignet er sich bestens für kalkarme und sonnige Plätze im Steingarten oder der mediterranen Staudenpflanzung. Schön sind Kombinationen mit winterharten Opuntien oder Zwergiris-Arten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Genista anglica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/genista-anglica.html am Tg.Mo.Jahr.