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Iberis sempervirens L.
Immergrüne Schleifenblume, Brassicaceae - Kreuzblütlergewächse
Frühlingblüher, III–V, 20–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Immergrüne Schleifenblume stammt aus Südeuropa, wo die Pflanzen in Felsfluren wachsen. Seit Anfang des 19. Jahrunderts ist sie in Mitteleuropa in Kultur und verwildert gelegentlich.

Es handelt sich bei Iberis sempervirens um immergrüne, niedrige Halbsträucher mit blühenden und nicht blühenden Stängeln. Die Laubblätter sind spatelförmig und 2,5–5 mm breit. Dass sie zu den Kreuzblütlern gehört, verrät sie erst auf dem zweiten Blick, denn die Blüten stehen in einem gestauchten Blütenstand und vermitteln primär nicht den Eindruck einer Blütenstandstraube. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber die weißen, 4-zähligen, gestielten Blüten, die sich dicht aneinander drängen. Die außen stehenden Kronblätter sind größer als die innen stehenden. Später mit der Fruchtreife streckt sich dann der Blütenstand und die traubige Eigenschaft der reproduktiven Achse wird deutlich. Letztlich bilden sich 6–7 mm lange, rundliche Schoten.

Der Karstweißling, Pieris mannii Mayer, ist eine mediterraner Schmetterling, der auf das Vorhandensein unter anderem von Iberis sempervirens angewiesen ist. Er profitiert vom Anbau der I. sempervirens in Gärten und breitet sich zunehmend in Mitteleuropa aus.


Abb. 1 Blütenteppich der Iberis sempervirens im Sommer in einem Privatgarten, 03.08.2014
Abb. 2 Gestauchte Blütentraube mit den vierzähligen Einzelblüten von Iberis sempervirens, Privatgarten, 03.03.2014
Abb. 3 Immergrüner Aspekt einer Iberis sempervirens außerhalb der Blütezeit Privatgarten, 03.03.2014
Abb. 4 Etwa 3-jährige, blühende Iberis sempervirens 10–20 cm im 0,5-L-Topf, 08.03.2014



Der Gattungsname Iberis L. leitet sich ab von gr. "iberis" (= Kresse), was sich vor allem auf die Gattung Lepidium L. bezog und wahrscheinlich nicht auf die Immergrüne Schleifenblume. Linné stellte dennoch den Konnex her, womöglich auch unter dem Aspekt, dass die Gattung Iberis ihr bevorzugtes Verbreitungsgebiet auf der Iberischen Halbinsel hat, gr. "iberia" (= Hispanien). Das Epitheton sempervirens stammt von lat. "semper virens" (= immer grünend), eine treffende Bezeichnung.

Iberis sempervirens sind dekorative Exoten, die durch den filigranen Wuchs, die prächtigen Blüten und natürlich den immergrünen Habitus bestechen. Sowohl Halbschatten als auch sonnige Standorte können gewählt werden. Die Ansprüche an den Boden sind gering. Die Winterhärte dürfte in ganz Mitteleuropa ausreichend sein. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Kronblattfarben, Wuchshöhen und Blattformen. Allen ist gemeinsam, dass sie ausgiebig blühen und dekorative Blütenteppiche im Laufe der Jahre bilden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Iberis sempervirens. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/iberis-sempervirens.html am Tg.Mo.Jahr.