Misopates orontium (L.) Raf.
synonym:
Antirrhinum orontium L.
Gewöhnliches Katzenmaul, Ackerlöwenmaul, Großer Orant, Plantaginaceae - Wegerichgewächse
früher auch: Scrophulariaceae - Braunwurzgewäche (ehemals: Rachenblütler)
Spätsommerblüher, VII–X, 10–30 cm hoch, sommergrün, einjährig
Das Gewöhnliche Katzenmaul tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in Rheinland-Pfalz und den zentralen Regionen. Im Nordwesten und Süden fehlt es weiträumig. Ursprünglich stammt die Art aus dem südeuropäisch-westasiatischen Raum und gilt in Mitteleuropa als Archäophyt. In Nordamerika ist das Gewöhnliche Katzenmaul ebenfalls eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Weinbergen, auf Äckern, Brachen und Ruderalstandorten wie Kiesgruben und Bahnanlagen, zumeist auf kalkfreien Böden.
Die Pflanzen wachsen aufrecht, haben kantige, weißdrüsige, graugrüne Stängel, die oft rotbraun unterlaufen sind. Die Laubblätter sind linealisch bis lineal-lanzettlich, mit umgebogenem Rand. Der Blüten sind etwa 17 mm lang, blass purpurfarben bis rosa, selten weiß, mit feiner, dunkler Aderung. Die Wulst der Unterlippe ist schwach gelb und die Kronröhre schwach drüsig. Später bilden sich eiförmige und behaarte Kapselfrüchte, die kürzer als der Kelch sind.


Der Gattungsname Misopates Raf. stammt von gr. "misopathes", einem Synonym von gr. "okimoeides", welches sich zusammensetzt aus gr. "okimon" (= Ocimum basilicum L., Basilikum) und gr. "-oeides" (= -ähnlich), zu "Basilikum ähnlich", was ohne Benennungsmotiv bleibt, da kaum eine Ähnlichkeit beider Arten besteht. Das Epitheton orontium stammt von lat. "Orontes", einem Fluss des heutigen Syrien, wo die Art vorkommt.
Das Gewöhnliche Katzenmaul ist ein annueller Spätsommerblüher für sind sonnige und warme Standorte.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Misopates orontium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/misopates-orontium.html am Tg.Mo.Jahr.