Musa basjoo Siebold ex Miq.
Japanische Faserbanane, Musaceae - Bananen
Sommerblüher (in Mitteleuropa), III–XI, 3–5 m hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Japanische Faserbanane stammt aus Südchina, wo die Pflanzen in Wäldern, Strauchgesellschaften, auf Hängen und entlang von Flüssen wachsen.
Die Pseudostämme werden aus den Blattscheiden gebildet, sind 1,2–4 m hoch, unten grün bis gelbgrün, oben schwarz gefleckt und wenig wachsartig. Die Laubblätter besitzen bis 30 cm lange Blattstiele, sind grün, kaum bereift, länglich oval bis lanzettlich, asymmetrisch, 2–3 m lang, 30–55 cm breit; mit hellgrüner Mittelrippe.
Der Blütenstand ist hängend, bis 1 m lang, mit farbenreichen Hochblättern, die von gelb-grün bis rot-braun oder violett variieren. Zuerst erscheinen die weiblichen Blüten in 2 Reihen zu 10–16; sie sind grüngelb; die Blütenröhre ist 4–4,5 cm lang und weißgelb; die Perigonlappen sind tiefgelb, bis 4 cm lang; die Stempel sind weiß mit etwa 7 mm breiter Narbe. Männliche Blüten stehen zu eta 20 in 2 Reihen; sie sind zitronen- bis cremegelb; die Blütenröhre ist etwa 5 cm lang und 1,2 cm breit; die Lappen sind lanzettlich, etwa 4 cm lang, oben mehr oder weniger zurück gebogen. Später bilden sich grüngelbe, fast sitzende, 3–5-kantige, 5–7 cm lange, 2–3 cm im Durchmesser breite Beerenfrüchte mit weißem Fruchtfleisch. Die zahlreichen Samen sind schwarz, unregelmäßig kantig, warzig, 6–8 mm lang und 4 mm breit.
Der Gattungsname Musa wurde von Linné etabliert und ist schon in antiken Quellen vorhanden. Linné hatte hierfür die älteste Bezeichnung gewählt, die es für die Gattung gab. Welches Benennungsmotiv dem Namen allerdings zugrunde liegt, ist nicht klar. Zumindest ist es keine Ehrung von Antonius Musa, dem Leibarzt des Augustus, da das Idiom wesentlich älter als die Person Antonius Musa und wohl indochinesischen Ursprungs (von chin. "maozi" = üppige Frucht) ist. Das Epitheton basjoo stammt von chin. "basjiao" und ist der geläufige Name für die Japanische Faserbanane, zusammengesetzt aus den Silben "ba" (= Flechtwerk) und "jiao" (= Banane), was auf die Nutzung der Fasern abzielt und sich ebenfalls im deutschen Namen wiederfindet.
Die Japanische Faserbanane ist die am längsten in Mitteleuropa kultivierte Freilandbanane. Sie ist der klassische Blattexot und für jede Klimazone geeignet. Sie verhält sich wie eine Staude, das heißt, sie friert im Winter mehr oder weniger zurück und treibt im folgenden Frühling wieder aus. Mit 3–5 m Höhe innerhalb einer Saison erzeugt sie ausgesprochen tropische Effekte im Garten und sollte eigentlich nirgendwo fehlen. Ihre Frosttoleranz beträgt etwa –4 °C am Blatt und kann kurzfristig bis –12 °C an den Wurzeln aushalten, allerdings nicht über längere Zeit. Wählen Sie einen sonnigen, nährstoffreichen Standort.
Nach den ersten tieferen Frösten erfrieren die Blätter, dann die Blätter abschneiden und den verbliebenen Stamm mulchen. Sie können auch den Stamm etwa 30–40 cm oberhalb des Bodens abschneiden und diesen mitmulchen. Auch ungeschützte Exemplare überleben einen Durchschnittswinter, sofern es sich um ältere Pflanzen mit entsprechend großem Wurzelstock handelt. Erfahrungsgemäß ist aber nur regelmäßiger Schutz ein Garant für langfristig tropisches Ambiente im Sommer - und natürlich für das dauerhafte Überleben der Pflanzen im Garten. Siehe auch Gattung Musa L.
Referenz
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Musa basjoo. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/musa-basjoo.html am Tg.Mo.Jahr.