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Musa textilis Née
  Musa abaca Perr.
  Musa troglodytarum var. textoria Blanco
Abaka-Banane, Musaceae - Bananen
Sommerblüher (in Mitteleuropa), III–XI, 4–10 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Abaka-Banane stammt aus Indonesien und von den Philippinen, wo die Pflanzen in Wäldern, Strauchgesellschaften, auf Hängen und entlang von Flüssen auf 0–1.100 m über Meereshöhe wachsen.

Die Pseudostämme werden aus den Blattscheiden gebildet, sind 3–8 m hoch, grün oder mehr oder weniger violett oder sogar fast schwarz zur Basis hin; Blattscheiden und Blattstiele ohne Wachs; die Laubblätter besitzen 60–70 cm lange Blattstiele, sind hellgrün, unterseits bereift und oft mit braunen Flecken, länglich bis lanzettlich, 1,2–2,4 m lang, 20–40 cm breit.

Der Blütenstand ist hängend, mit rotbraunen bis grünen, eiförmigen, etwa 10 cm langen, 6 cm breiten, hinfälligen, dachziegelartig überlappenden Hochblättern. Zuerst erscheinen die weiblichen Blüten in 2 Reihen zu 10–12 an den unteren 3–6 Hochblättern, dann die männlichen an den oberen Hochblättern; die Perigonblätter sind etwa 4 cm lang, mit äußeren Lappen, die kapuzen- und hornartig geformt sind. Später bilden sich grüne, 3-kantige, 5–9 cm lange, 2–3 cm im Durchmesser breite, gebogene, nicht essbare Beerenfrüchte. Die zahlreichen Samen sind schwarz, kegelförmig, vielkantig und etwa 7 mm im Durchmesser groß.


Abb. 1 Früchte der Musa textilis im Botanischen Garten Leipzig, 03.05.2025


Der Gattungsname Musa wurde von Linné etabliert und ist schon in antiken Quellen vorhanden. Linné hatte hierfür die älteste Bezeichnung gewählt, die es für die Gattung gab. Welches Benennungsmotiv dem Namen allerdings zugrunde liegt, ist nicht klar. Zumindest ist es keine Ehrung von Antonius Musa, dem Leibarzt des Augustus, da das Idiom wesentlich älter als die Person Antonius Musa und wohl indochinesischen Ursprungs (von chin. "maozi" = üppige Frucht) ist. Das Epitheton textilis stammt von lat. "textilis" (= gewebt, geflochten), nach der Nutzung der Pflanze als Faserlieferant.

Die Abaka-Banane hat in (sub-)tropsischen eine lange Anbautradition, da die Leitbündel der Laubblattscheiden hervorragende Spinnfasern liefern. Die Frosttoleranz beträgt etwa –2 °C am Blatt. Anbauversuche im mitteleuropäischen Freiland sind kaum bekannt. Siehe auch Gattung Musa L.

Referenz
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Musa textilis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/musa-textilis.html am Tg.Mo.Jahr.