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Myosotis scorpioides L.
synonym:
  Myosotis palustris (L.) Nathh.
Sumpf-Vergissmeinnicht, Boraginaceae - Raublattgewächse
Sommerblüher, V–IX, 10–100 cm, immergrün, mehrjährig

Das Sumpf-Vergissmeinnicht tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet bis gemein auf, in den mitteldeutschen Trockengebieten zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch; in Australien, Nordamerika und Ostasien sind die Pflanzen eingebürgert. Bevorzugt werden feuchte Wiesen, Grabenränder und Bruchwälder besiedelt.

Die Pflanzen bilden über 10 cm lange oberirdische Ausläufer, wachsen aufsteigend bis aufrecht, mit nicht blühenden Rosetten und sind meist spitzwinkelig verzweigt. Die Stängel sind reich beblättert, im unteren Drittel abgerundet oder stumpfkantig, überwiegend waagrecht bis aufwärts abstehend behaart, selten verkahlend, matt. Obere Stängelblätter haben meist mit zur Blattspitze gerichtete angedrückte Haare.

Die Blütenstände sind meist nur 2-ästig, am Grund meist unbeblättert. Der Fruchtstiel der untersten Blüten ist nicht auffallend verlängert. Die Krone ist 4–12 mm im Durchmesser groß, hellblau und ausgebreitet. Die Kelche sind zu 1/3 eingeschnitten, mit angedrückten Haaren. Die reifen Klausenfrüchte (Nüsschen) sind 1,2–1,8 mm lang.


Abb. 1 Zweig mit angedrückten Haaren und zu etwa 1/3 eingeschnittene Kelche von Myosotis scorpioides im Vogelsang-Bachtal, Heiligenhaus, 09.08.2015, 134 m, 51° 20' 17 N, 06° 59' 16 O
Abb. 2 Blütenstände von Myosotis scorpioides im Vogelsang-Bachtal, Heiligenhaus, 09.08.2015, 134 m, 51° 20' 17 N, 06° 59' 16 O
Abb. 3 Aufwärts abstehend behaarter Zweig der Myosotis scorpioides im Vogelsang-Bachtal, Heiligenhaus, 09.08.2015, 134 m, 51° 20' 17 N, 06° 59' 16 O
Abb. 4 Aufwärts abstehend behaarter Stängel der Myosotis scorpioides im Vogelsang-Bachtal, Heiligenhaus, 09.08.2015, 134 m, 51° 20' 17 N, 06° 59' 16 O
Abb. 5 Hellblaue, ausgebreitete Kronen von Myosotis scorpioides im Vogelsang-Bachtal, Heiligenhaus, 09.08.2015, 134 m, 51° 20' 17 N, 06° 59' 16 O


Der Gattungsname Myosotis L. verweist auf die morphologische Ähnlichkeit zurm Kletten-Igelsamen Lappula myosotis Moench (= Lappula squarrosa (Retz.) Dumort.). Das Epitheton scorpioides stammt von gr. "skorpios" (= Skorpion) und gr. "oeides" (= ähnlich), zu gr. "skorpioides" (= einem Skorpion ähnlich), nach den Klausenfrüchten mit ihrem breiten, häutigen und einwärts gekrümmten Rand.

Myosotis scorpioides ist eine hübsche, lange blühende Pflanze für feuchte und sonnige Standorte.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.


Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Myosotis scorpioides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/myosotis-scorpioides.html am Tg.Mo.Jahr.