Olea europaea L.
Ölbaum, Olivenbaum, Oleaceae - Ölbaumgewächse
Frühlingblüher, IV–VI, 1–15 m hoch, immergrün, mehrjährig
Der Ölbaum stammt aus dem Mittelmeergebiet, Vorderasien und südlichen Afrika. Die Pflanzen besiedeln in ihren Wildformen offene Hänge der Macchien und lichte Wälder. Als Kulturpflanze ist er weit verbreitet und wohl der häufigste Kulturbaum im mediterranen Raum. Die Pflanzen können sehr alt werden und man schätzt das Alter mancher Bäume auf bis zu 4.000 Jahre.
Es sind schon in den unteren Bereichen verzweigende Sträucher oder Bäume mit einer grau-braunen, rauhen Borke. Die bizarren Wuchsformen vieler alter Bäume sind das Resultat des regelmäßigen Schnitts, um die Pflanzen für die Ernte klein zu halten. Junge Zweige sind grau bis blassgrün, kantig und glatt. Die Laubblätter sind gegenständig, mit einem 2–5 mm langen Blattstiel, eiförmig bis länglich-lanzettlich, 1,5–10 cm lang, oberseits dunkelgrün bis graugrün, unterseits grau behaart. Die Blütenstände sind Rispen mit 10–40 gelblich-weißen, duftenden, 4-zähligen Blüten. Nachher bilden sich länglich eiförmige, erst grüne, später braune bis schwarze Steinfrüchte mit jeweils 1 Samen.
Manche Autoren unterscheiden mehrere Unterarten, insbesondere die Wildsippen, die sich von den Kultursorten durch ölarme, bittere Früchte, kleinere Blätter und bedornte Sprossachsen unterscheiden und zumeist als ssp. oleaster (Hoffm. & Link) gesehen werden. Die kanarischen Sippen werden als ssp. cerasiformis G. Kunkel & Sunding abgetrennt; diese sind meist Sträucher oder kleine Bäume mit deutlich längerem und schmalerem Blatt und wenig fleischigen, runden und kirschförmigen Früchten.












Der Gattungsname Olea L. stammt von gr. "elaia" (= Olive, Ölbaum), nach der Frucht und dem Öl des Baumes. Das Epitheton europaea verweist auf den Naturstandort.
Leider ist der Olivenbaum kaum winterhart. Ein erfolgreicher langfristiger Anbau im mitteleuropäischen Freiland ist zumeist nur mit Schutz möglich. Aus den wintermilden Regionen der Z 8b gibt es nur wenige längerfristig angebaute Exemplare. Für eine Kultur im Garten sollte daher auf robuste Sorten zurück gegriffen oder bedarfsweise Schutz angebracht werden. In Gärten ab Z 8a oder kälter wäre regelmäßiger Winterschutz ratsam. Kältere Winter führen meist zu Schäden bis hin zum Absterben der Pflanzen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Olea europaea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/olea-europaea.html am Tg.Mo.Jahr.