Orchis mascula L.
synonym:
Androrchis mascula (L.) D. Tyteca & E. Klein
Orchis morio var. mascula L.
Orchis pinetorum Lacaita
Orchis signifera Vest
Orchis speciosa Heuff. ex Rochel
Orchis wanjkowii E. Wulff
Stattliches Knabenkraut, Orchidaceae - Orchideengewächse
Ende Vollfrühlingblüher, V–VI, 15–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Das Stattliche Knabenkraut tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in den basenreichen Gebieten der Mittelgebirge und Ostseeküste. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-vorderasiatisch. Bevorzugt werden Sand- und Halbtrockenrasen, lichte Wälder, Wegböschungen und Steinbrüche besiedelt.
Die Pflanzen überdauern mit 2 unterirdischen Knollen, aus der einen entspringen die Blätter in einer Rosette und die lange, dichte Blütenähre. Die Laubblätter sind breit lanzettlich und haben oft braunschwarze Flecke. Die Blüten sind hell purpurrot, selten weiß. Die seitlichen Kelchblätter sind oft zurück geschlagen, weshalb die Blüte schlank wirkt. Die Lippe ist tief 3-lappig mit glattem Rand. Der Sporn ist lang, zylindrisch und mehr oder weniger aufwärts gebogen. Später bilden sich Kapselfrüchte, die zahlreiche winzige Samen enthalten, die bei Vorhandensein eines Pilzes keimen. Die namensgebenden Wurzelknollen der Orchis-Arten sind immer zu 2, wobei die eine Knolle als Speicherorgan dient und aus der anderen im Frühjahr der oberirdische Spross erscheint. Im Herbst verwelkt die Sprossknolle und im nächsten Jahr erscheint dann aus der Speicherknolle der neue Spross, während die Pflanze eine neue Speicherknolle angelegt hat.
Der Gattungsname Orchis L. leitet sich ab von gr. "orchis" (= Hoden), nach den zwei hodenförmigen Wurzelknollen. Das Epitheton mascula stammt von lat. "masculus" (= männlich) und bezieht sich entweder auf die hodenförmigen Knollen oder die langen, stattlichen Blütenstände.
Das Helm-Knabenkraut ist eine dekorative Staude mit attraktiven Blüten. Wie die meisten Orchideen sind die Pflanzen anspruchsvoll und für den erfahrenen Gärtner zu empfehlen. Man wähle hierfür ausschließlich Zuchtpflanzen, keine Wildentnahmen. Ein halbschattiger Platz mit basenhaltigem Boden ist ideal.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Orchis mascula. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/orchis-mascula.html am Tg.Mo.Jahr.