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Parietaria officinalis L.
synonym:
  Parietaria erecta Mert. ex W. D. J. Koch
Aufrechtes Glaskraut, Urticaceae - Brennnesselgewächse
Frühsommerblüher, VI–X, 30–100 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Aufrechte Glaskraut tritt in Mitteleuropa zerstreut bis selten auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Ursprünglich stammt die Art aus dem Mittelmeerraum, ist in Mitteleuropa schon lange eingebürgert (Archäophyt), da sie früher oft als Heilpflanze angebaut wurde. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen feuchte Ruderalstandorte an Mauern, in Auwaldsäumen oder Strauchgesellschaften.

Die Stängel sind aufrecht, 3–6 mm im Durchmesser, einfach oder wenig verzweigt, behaart, grün oder rötlich. Die Laubblätter sind wechselständig, ganzrandig, kurzhaarig, eiförmig-lanzettlich, mit Stiel 3–12 cm lang.

Die Blüten stehen in kugeligen, dichten Trauben, sind 2–3 mm lang, röhrig bis bauchflaschenförmig, unscheinbar grünlich bis gelblich-braun und überragen die Deckblätter mehr oder weniger. Später bilden sich 1,5–1,8 mm lange, schwarze Nussfrüchte.


Abb. 1 Gestielte, eiförmig-lanzettlcihe Laubblätter der Parietaria officinalis im Botanischen Garten München, 29.05.2025
Abb. 2 Kugeliger Blütenstand von Parietariae officinalise mit schon beginnender Fruchtbildung, im Botanischen Garten München, 29.05.2025
Abb. 3 Pflanze der Parietaria officinalis im Botanischen Garten München, 29.05.2025


Der Gattungsname Parietaria L. existierte schon vorlinnäisch und leitet sich ab von lat. "parietalis" (= Mauer-), nach dem bevorzugten Standort der Pflanzen. Das Epitheton officinalis stammt von lat. "officina" (= Werkstatt), im Sinne von Apotheke, beziehungsweise Offizin, und ergibt sich aus der Nutzung der Pflanzen als Arzneimittel.

Das Aufrechte Glaskraut wird heute nur noch selten in Gärten angebaut. Es bevorzugt einen sonnigen, nicht zu trockenen Standort im Staudenbeet.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Parietaria officinalis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/parietaria-officinalis.html am Tg.Mo.Jahr.